Stalking the Black Swan

26.6.2011 von admin.

ISBN 978-0-231-15048-4

Heute berichte ich nicht über eine Anlageentscheidung, sondern über ein gutes Buch, dass ich gerade gelesen habe: „Stalking the Black Swan – Research and Decision Making in a World of Extreme Volatility“. Der Autor, Kenneth A. Posner, ist ein amerikanischer Aktienanalyst, der 15 Jahre für Morgan Stanley tätig war. Wie der Titel schon verrät, geht es um sogenannte Schwarze Schwäne also extreme Ereignisse, die nach den in ruhigen Zeiten angenommenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen äußerst selten vorkommen müssten, aber in der Realität erstaunlich häufig auftreten.

Unabhängig vom Thema vertritt Posner, wie ich, die Ansicht, dass man mit fundamentaler Analyse Renditen erzielen kann, die besser sind als der Marktdurchschnitt. Er empfiehlt als ein Teil davon die eigenen Prognosen zunächst auf den Marktkonsens zu basieren und zwar so lange bis man aus fundierten Gründen zu einer abweichenden Hypothese kommt, die die Basis für eine überproportionale Rendite sein kann. Diese Hypothese sollte so formuliert sein, dass sie anhand objektiver Ereignisse in einem überschaubaren Zeitraum getestet und ggf. falsifiziert werden kann. Ohne diese objektiven Tests ist man gefährdet neue Informationen so auszulegen, dass in das eigene Weltbild passen. Mit den objektiven Tests bekommt man feed-back, das man nutzen kann, um seine künftigen Analysen zu verbessern.

Es ist wenig überraschend, dass Posner zum eigentlichen Thema weder Vorschläge hat wie Schwarze Schwäne künftig vermieden werden können noch den perfekten Weg sich davor zu schützen. Dennoch fand ich das Buch sehr interessant, da seine Hinweise helfen können potentielle Schwarze Schwäne früher zu erkennen. Es geht dabei darum:

  • den Blick auf das Wesentliche in der Flut von alltäglichen Informationen nicht zu verlieren,
  • in Szenarien mit Wahrscheinlichkeiten zu denken,
  • in den Szenarien asymetrische Verteilungen der künfigen Entwicklung auszumachen (Beispiel: Wenn nur die positive Entwicklung aller wesentlichen Wettbewerbsparameter eines Unternehmens einen aktuellen Börsenkurs rechtfertigen, ist es Zeit zu verkaufen, da sich auf Dauer nie alle Parameter positiv entwickeln.),

Interessant sind auch seine Überlegungen dazu, dass Financial Modelling und Methoden wie die Monte Carlo Analyse Entscheidungen und Analysen zwar verbessern und erleichtern können, andererseits aber auch gefährlich werden können, sobald sich wesentliche Kriterien verändern, ohne dass der Anwender dieser Modelle dies bemerkt.

Sämtliche Kapitel sind gespickt mit Fallbeispielen aus dem Berufsleben des Autors und daher sehr anschaulich. Mehr zu dem Buch und dem Autor gibt es unter: http://www.stalkingtheblackswan.com/

Kaufen kann man das Buch hier:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert