Bolsas Y Mercados – 1. Hj. 2012

28.7.2012 von admin

BME (Börse Madrid) hat Ende der Woche Zahlen für das erste Halbjahr 2012 vorgelegt. Daraufhin hat die Aktie in einem ohnehin positiven Markt einen Freundensprung hingelegt und ist am Freitag mit +7,3% aus dem Markt gegangen. Damit wurden die Kursverluste der letzten zwei Wochen zum größten Teil wieder aufgeholt.

Betrachtet man nur das zweite Quartal konnte der Gewin sowohl im Vergleich zum Vorquartal (+8,5%) als auch zum Vorjahresquartal (+5,7%) gesteigert werden. So gesehen ist der Kursanstieg in Zeiten schlechter Nachrichten aus Spanien verständlich. Betrachtet man hingegen das Halbjahr sieht die Entwicklung weniger freundlich aus. In diesem Vergleich ist der Gewinn um 5% gesunken, da das erste Quartal 2011 das stärkste 2011 war und 2012 noch nicht wieder erreicht werden konnte. Der Gewinn im ersten Quartal 2012 fiel um 14,4% niedriger aus als 2011.

Aus diesen wenigen, schwankenden Quartalsergebnissen einen Trend abzuleiten fällt mir schwer. Das quartalsweise Handelsvolumen und damit das Ergebnis unterliegt zum einen saisonalen Einflüssen (in den Sommermonaten wird in der Regel weniger gehandelt) und zum anderen wird die Aufregung um die Eurokrise zu Spitzen im Handelsvolumen führen. Ich wende ich mich daher wieder der Adlerperspektive der jährlichen Zahlen zu. 2007 war mit 201 Mio. Gewinn das Rekordjahr für BME. 2008 ging der Gewinn moderat um 5% und 2009 deutlich um über 20% zurück. Seitdem liegt der Gewinn zwischen 150 und 160 Mio. Euro jährlich. Rechnet man das Halbjahresergebnis 2012 1:1 auf das volle Jahr hoch würde diese Spanne mit 148 Mio. leicht unterschritten, aber ingesamt scheint BME ein neues relativ stabiles Niveau erreicht zu haben.

Nach dem Sprung am Freitag steht die Aktie bei 15,60 Euro und die Bewertung liegt damit bei 9,6-fachen des erwarteten 2012′er Gewinns. Vor diesem Sprung schien mir die Bewertung sehr günstig geworden zu sein, deshalb habe ich die Zahlen mit Spannung erwartet, um dananch ggf. weitere Aktien nachzukaufen. Durch das abwarten, wollte ich vermeiden, dass der Markt im Vorfeld bereits schlechte Nachrichten antizipiert, die dann nur noch bestätigt werden und tatsächlich ein niedrigeres Niveau rechtfertigen. Stattdessen waren die Zahlen gar nicht so schlecht, aber als Privatanleger im Urlaub war ich natürlich wieder viel zu langsam und so ist nun ein guter Teil der günstigen Bewertung innerhalb eines Tages wieder aufgeholt worden.

FAZIT

Auf dem aktuellen Niveau bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass die Aktie günstig, aber nicht unglaublich günstig ist. Die Dividendenrendite von über 10% von einem Unternehmen ohne langfristige Finanzschulden ist zwar an sich sehr attraktiv, aber das relativiert sich durch die Doppelbesteuerung der Dividenden in Spanien und Deutschland.

Ich muss immer noch versuchen mir die spanische Quellensteuer zurückzuholen. Falls das klappt, wird die Aktie für mich attraktiver. Alternativ würde ich nachkaufen, falls der Kurs noch mal im Rahmen allgemein schlechter Stimmung / Panik sinkt, ohne dass es wichtiges unternehmenspezifisches gibt.

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