5.3.2011 von admin.
Am Freitag den 04. März hat die Stadt Dresden der Gagfah mitgeteilt, dass es zu einer Klage kommen könnte, da die Stadtverwaltung davon ausgeht, dass die Gagfah die beim Ankauf der städtischen Wohnungsgesellschaft für 1,7 Mrd. Euro vereinbarte Sozial Charta nicht eingehalten hat. Die Sächsische Zeitung berichtet in diesem Artikel über die Forderungen, die sich im Extremfall auf 925 Mio. Euro belaufen könnten:
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2704016
Gagfah ist aufgrund von dieser Meldung um fast 10% auf 7,73 Euro pro Aktie gefallen. Das bedeutet, dass die Börsenkapitalisierung des Unternehmens an einem Tag um rund 200 Millionen Euro gesunken ist. Auch wenn in dem Artikel von Maximalforderungen von fast 1 Mrd. Euro die Rede ist, halte ich das bis jetzt für eine übertriebene Reaktion des Marktes auf diese negative Überraschung. Nach meiner persönlichen Erfahrung achten die Entscheider bei Fortress die hinter dem Gagfah Management stehen sehr genau darauf sich nicht in juristisch angreifbare oder zumindest nicht in juristisch unhaltbare Positionen zu begeben.Entsprechend hat die Gagfah auch dementiert gegen die Verträge verstoßen zu haben:
http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=202654&p=irol-newsArticleAdHoc&ID=1536055&highlight=
Außerdem mahlen die Mühlen der deutschen Justiz langsam, Gagfah wird die besten Anwälte bemühen und der Stadtrat hat noch nicht mal entschieden, ob er die hohen Kosten, die so ein Verfahren mit sich bringt überhaupt riskieren will. Für mich läuft das eher auf einen Vergleich hinaus, dessen Summe deutlich unter den 200 Mio. liegt, die der Wert des Unternehmens am Freitag gesunken ist.
Sollten sich allerdings die Hinweise verstärken, dass die Position von Gagfah sehr schwach ist und die drohende Zahlung tatsächlich sehr hoch ist, würde ich überdenken anders als bisher geplant alle Aktien sofort zu verkaufen, denn damit wäre für mich ein extremer Vertrauensverlust verbunden. Soweit ist es aber nocht nicht. Es gilt die Aktie weiter genau zu verfolgen.