KWG Kommunale Wohnen – Gewinnmitnahme

aktueller Kurs: 10,29 EUR

Über die relativ kleine Wohnungsgesellschaft KWG Kommunale Wohnen habe ich hier schon lange nichts mehr geschrieben, auch wenn ich sie regelmäßig im Auge hatte. In dem letzten Artikel hatte ich im April 2014 berichtet, bei einem Kurs von EUR 6,66 nachgekauft zu haben. Seit dem hat sich das Geschäft, wie erhofft, in ruhigen Bahnen positiv entwickelt. Der Kurs hat sich insbesondere im Jahr 2015 auch kontinuierlich nach oben entwickelt, so dass ich jetzt Gewinne mitgenommen habe, weil meine Bewertungsziele überschritten wurden.

Bei meinem damaligen Kauf lag der Net Asset Value laut Bewertung des Unternehmens bei EUR 10,47 pro Aktie. Ich kam auf etwas konservativere EUR 7 bis EUR 9. Zum 30.09.2015 hat das Unternehmen einen erhöhten NAV von EUR 11,35 pro Aktie gemeldet. Damit liegt der aktuelle Kurs bei ca. 90% des NAV. Das ist zwar immer noch ein Abschlag aber andererseits gehe ich immer davon aus, dass das Unternehmen ein Interesse an einer möglichst hohen gutachterlichen Bewertung hat. +/- 10% sind nach meiner Erfahrung selbst bei einem seriösen Gutachten immer möglich, weil die Bewertung von Immobilien keine exakte Wissenschaft ist. Berücksichtigt man noch die Fremdkapitalquote von knapp 60% kommt man zu dem Ergebnis, dass die Aktie heute schon in dem Bereich ist, denn man fair nennen kann.

Zwei weitere weiche Faktoren haben mich eher bestärkt die Gewinnmitnahme durchzuführen:

1) KWG bietet keine Übernahmephantasie wie z.B. bei Vonovia / Deutsche Wohnen. KWG befindet sich bereits zu 80% im Mehrheitsbesitz durch die österreichische conwert Immobilien Invest SE. Sollte conwert einen squeeze out wollen, bräuchten sie 95%, das könnte den Kurs noch mal treiben. Ist aber eine Spekulation.

2) Die Berichterstattung des Unternehmens könnte in meinen Augen aktueller und umfangreicher sein. Die letzte Unternehmenspräsentation stammt aus dem April 2015 und der letzte umfangreichere Bericht stammt aus dem August. Das war der Halbjahresbericht. Quartalsberichte liefert das Unternehmen nicht, stattdessen gibt es zum ersten und dritten Quartal lediglich eine relativ dünne Pressemitteilung. Die Zahlen für das Gesamtjahr 2015 wird es erst im April 2016 geben. Das liegt vielleicht auch wieder an 1). Wer einen 80% Gesellschafter hat, kümmert sich um den Streubesitz vielleicht nicht so, wie ein Unternehmen mit 80% Streubesitz.

FAZIT

Die Bewertung von KWG hat in meinen Augen ein realistisches Niveau erreicht. Da die nächste Berichterstattung noch länger auf sich warten lassen wird, will ich die auch nicht mehr abwarten. Trotzdem erwarte ich weder im deutschen Wohnimmobilienmarkt noch bei KWG unmittelbar eine Trendumkehr. Ich habe deshalb erstmal nur meine aufgelaufenen Gewinne mitgenommen und schaue dann mal was der Geschäftsbericht an neuen Erkenntnissen bringt.

Ein Gedanke zu „KWG Kommunale Wohnen – Gewinnmitnahme

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