ISIN: GB00BQC82B83
aktuelle Rendite: 4,5%
Manchmal bin ich erstaunt wie lange manche Investmentideen bei mir im Hinterkopf bleiben, bevor ich sie dann mal umsetze. 2012 habe ich eine Pfund Anleihe des finnischen Papierkonzerns UPM Kymene gekauft. In Pfund gerechnet ist das alles auch gut gelaufen, da ich aber nicht sicherheitshalber vor der Brexit Abstimmung verkauft habe, musste ich beim Währungskurs einen Verlust hinnehmen, so dass die Rendite in Euro nur noch bei 2,6% lag statt ursprünglich erwarteter 5,3%.
Im festverzinslichen Bereich bevorzuge ich es grundsätzlich Währungsrisiken zu vermeiden, manchmal erscheint mit das Chance / Risiko Verhältnis allerdings in fremder Währung attraktiver. Die Währung betrachte ich dabei nach dem Motto manchmal gewinnt man und manchmal verliert man. Ich bin kein George Soros, der an den Währungsmärkten reich werden würde. Damit sich etwas ausgleichen kann, muss man aber natürlich auch mal investieren. In Pfund habe ich das lange nicht getan, wegen dem Brexit, wegen Boris Johnson & Co., Corona usw.
Kürzlich habe ich aber gelesen, dass die Inflation im November 2024 bei 2,6% lag während die oben genannte Anleihe eine Rendite von 4,5% hat. Das entspricht dann einer realen Verzinsung von 1,9%. Von der Laufzeit vergleichbare Bundesanleihen rentieren mit etwa 2,1% bei einer Inflation von im Dezember ebenfalls 2,6%. Dementsprechend ist die reale Verzinsung von Bundesanleihen immer noch negativ.
Auch die Kursentwicklung sprach in letzter Zeit für ein Investment in Pfund, auch wenn sich das natürlich auch leicht wieder drehen kann und die Schwankungen in den letzten Jahren erheblich waren.
FAZIT
Eine tiefgründige volkswirtschaftliche Analyse, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist wieder auf Großbritannien zu setzen, kann ich nicht liefern. Ich habe einfach das Gefühl, dass die Politik und das ganze Land wieder in etwas ruhigere Fahrwasser zurückfinden und die aktuellen Zinsen vergleichsweise attraktiv sind.
Bzgl. FX und dem mal gewinnt und mal verliert man: dies kann natürlich (empirisch) stimmen, aber:
Gehedged wäre man wenn man alles (ungefähr) per forwards absichern würde, und Forwards sind gepreist durch Zinsdifferenziale.
Ich habe nach dem Kauf einige negative Artikel zum Thema Inflation und Wirtschaftsaussichten in UK gelesen, was mir deutlich gemacht hat, dass ich hier mal wieder auf dem dünnen Eis des Bauchgefühls unterwegs bin. Dieser Blog hilft mir eigentlich dabei, solche Entscheidungen möglichst zu vermeiden.
Beim Thema Devisenhandel habe ich auch nur ein gesundes Halbwissen. Danach würde ich behaupten, dass die Zinsunterschiede einen (großen) Teil der Kosten für einen Forward ausmachen aber auch andere Faktoren wie die Markterwartungen für die zukünftige Zinsentwicklung.
Ich beobachte diese Position jetzt mal und vielleicht komme ich am Ende zu dem Ergebnis, dass ich das mit den Fremdwährungsanleihen einfach mangels Kompetenz lassen sollte.