Archiv für den Monat: Dezember 2024

kurzer Jahresrückblick 2024

Ich möchte wieder allen die meinem traditionellen Blog treu geblieben sind, auch wenn ich nicht mehr so viel schreibe, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünschen.

Wie jedes Jahr bin ich gerade mal das letzte Jahr und den letzten Rückblick durchgegangen. Statt das hier jetzt neu zu schreiben, hätte ich auch den Text vom letzten Jahr etwas überarbeiten und updaten können.

Bei mir überwogen insgesamt Gewinnmitnahmen und und Wiederanlagen in (hoffentlich) stabilere und sichere Anlagen, hauptsächlich Anleihen unter anderem von der OMV und dem Land Hessen. Riskantere Engagements insbesondere im für mich in letzter Zeit wichtigen Bereich Tanker habe ich teilweise durch Gewinnmitnahmen und noch mehr durch die immer noch hohen Dividenden reduziert. Trotzdem haben sich die Tanker, auf dem Papier, negativ auf meine Performance ausgewirkt, wie der Jahreschart meines Musterbeispiels Torm zeigt

Das macht natürlich weniger Spaß als steigende Kurse bei gleichzeitig wahnsinnigen Dividenden. Ich bin hier aber trotzdem entspannt, weil mir immer klar war, dass die Schifffahrt sehr zyklisch ist und auch mal wieder andere Zeiten kommen werden. Dieses Jahr ist die Ölnachfrage in China überraschend weniger gestiegen, als erwartet und so sind die Charterraten gerade ungewöhnlich niedrig. Ob sich das z.B. durch Konjunkturprogramme kurzfristig ändern wird, weiß ich auch nicht. Ich setzte aber darauf, dass die Nachfrage mittelfristig höchstens langsam sinken wird, während das Angebot an Schiffen deutlich sinken könnte. Es wurden zwar mittlerweile wieder mehr Neubauten bestellt, aber es werden in den nächsten Jahren noch viel mehr Schiffe über 20 Jahre alt und könnten somit zur Verschrottung anstehen. Ich bleibe deshalb investiert und warte ab, ob es nochmal einen Schub bei den Charterraten gibt, auch wenn das vielleicht noch nicht im nächsten Jahr der Fall sein wird.

FAZIT

Mehr Anleihen und eine schlechte Performance der Tanker haben mich Rendite gekostet. Trotzdem liegen die 10,5%, die ich erzielt habe, deutlich über dem was ich brauche und insofern grämt es mich nicht z.B. den DAX dieses Jahr mal wieder nicht geschlagen zu haben.

In meinem circle of competence sehe ich derzeit nirgendwo so richtige Kaufkurse, mit Ausnahme vielleicht von Immobilien. Da sehe ich aber auch noch viele Risiken und werde mich deshalb trotzdem zurückhalten. So wie es aktuell aussieht, geht für mich der Trend von 2025 weiter, also eher Gewinne mitnehmen und langweiliger wieder anlegen.

Noratis – weitere Kapitalerhöhung

aktueller Kurs: 1,60

Vor etwas über einem Jahr hatte ich darüber geschrieben, dass der Kurs von Noratis aufgrund einer Kapitalerhöhung massiv eingebrochen ist. Ich schrieb unter anderem „Ich nehme deshalb an, dass der Kurs von 4,15 Euro pro Aktie am unteren Ende dessen ist, was man aktuell rechtfertigen kann und werde meine Bezugsrechte ausüben.“

Vielleicht war das zu dem Zeitpunkt richtig, aber die Kapitalerhöhung hat die Aktie nicht davon abgehalten kräftig weiter zu fallen. Neben der allgemein immer noch schlechten Stimmung für Immobiliengesellschaften, standen dabei die Fälligkeiten von zwei Anleihen im Jahr 2025 und 2027 im Fokus. Jetzt nach etwas über einem Jahr und mehreren Gläubigerversammlungen steht jetzt deshalb die nächste Kapitalerhöhung ins Haus, die bei einem Kurs von 1,48 Euro pro Aktie 7,31 Mio. Euro in die Kassen bringen wird. Das ist sicher, weil der Großaktionär Merz sich verpflichtet hat, alle Aktien zu zeichnen, die nicht von anderen Aktionäre gezeichnet werden. Außerdem gab es im Oktober 2024 schon eine Kapitalerhöhung mit einem Zufluss von 2,69 Mio., die Merz unter Ausschluss der Bezugsrechte der anderen Aktionäre gezeichnet hat.

Insgesamt fließen Noratis also 10 Mio. Euro zusätzlich Mittel zu. Ziemlich viel, wenn man betrachtet, dass der aktuelle Börsenwert nur noch 13,8 Mio. beträgt.

Durch die Verwässerung wurden aber zumindest die Bedingungen erfüllt, um die 2025 fällige Anleihe bis 2028 zu verlängern und die 2027 fällige Anleihe bis 2029.

Damit gewinnt Noratis jetzt auf der Fremdkapitalseite Zeit und freie Liquidität, um das Geschäft wieder in ruhigere Fahrwasser zu lenken. Das Geschäftsmodell an sich leuchtet mir immer noch ein und eine hohe Nachfrage nach Wohnungen gibt es in Deutschland auch immer noch.

Für einen richtigen Nachkauf fehlen mir der Mut und die Detailinformationen, aber das Spielgeld für die nächste Kapitalerhöhung setze ich noch mal ein. Vielleicht sehe ich meinen Einsatz dann irgendwann doch noch mal wieder.