Eigenkapitalforum 2025

Wie jedes Jahr fand auch diese Woche wieder das Eigenkapitalforum der Deutsche Börse statt. Für mich mit allen Vor- und Nachteilen wieder rein virtuell. Im Allgemeinen interessant fand ich, dass sich zunehmend auch DAX Konzerne präsentieren, so z.B. die Deutsche Telekom und e.on. Obwohl ich in beiden investiert bin, habe ich darauf aber verzichtet, weil es beim Eigenkapitalforum für mich um Unternehmen geht, die ich noch gar nicht kenne oder die sonst nicht so viel berichten und Aufmerksamkeit bekommen.

(erneuerbare) Energie

HydrogenPro

Mit HydrogenPro ging die Konferenz für mich direkt mit einem Unternehmen los, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Bei einer Marktkapitalisierung von knapp 21 Mio. Euro vielleicht verständlich für jemandem der dem Thema Wasserstoff bisher vorsichtig gegenüber stand.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist HydrogenPro ein Hersteller von Elektrolyseuren, die benötigt werden um Wasserstoff herzustellen wurde. Das Unternehmen wurde 2013 gegründet und hat seine Firmenzentrale in Norwegen. Obwohl die Firma relativ klein ist, hat sie neben der Zentrale bereits Standorte in Dänemark, Deutschland, den USA und China. Viel Vertrieb sowie Projektbau und -management werden von Partnern übernommen, die auch Gesellschafter sind:

Mitsubishi Heavy Industries (für USA und etwas Asien) 12,3%

Longi (China) 13,3%

Andritz (Österreich) 16,7%

HydrogenPro wurde 2021 zu einem Kurs von knapp 4 Euro an die Börse gebracht und stieg in dem damaligen Wasserstoff Hype auf mehr als 7 Euro. Mittlerweile ist dem Hype erst mal wieder Ernüchterung gewichen und aktuell notiert die Aktie nur noch bei 0,21 Euro.

Perspektivisch wäre es für die Menschheit wahrscheinlich besser, wenn grüner Wasserstoff so günstig wird, dass er fossile Energieträger zu einem nennenswerten Teil ablösen kann. Ob, wann und durch welche Hersteller das erreicht wird, kann ich aber nicht einschätzen. Deshalb ist HydrogenPro für mich auf absehbare Zeit kein Investment.

H2Apex

H2Apex ist für mich ein ähnlicher Fall wie HydrogenPro. H2Apex ist ebenfalls in der Wasserstoff Wertschöpfungskette tätig. Die Firma stellt aber keine Elektrolyseure her, sondern organisiert Projekte im Auftrag von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb.

H2Apex betreibt auch eigene Wasserstoffanlagen, wobei für mich nicht so ganz klar geworden ist, ob es sich hierbei um Referenzprojekte handelt oder zukünftig ein signifikantes eigenes Portfolio aufgebaut werden soll.

So oder so hat mir das Geschäft noch zu viel von Venture Capital. Das Unternehmen schreibt noch erhebliche Verluste, die Marktkapitalisierung ist mit rund 63 Mio. noch sehr klein und die Zukunft von grünem Wasserstoff ist wichtig aber ungewiss.

Deutsche Rohstoffe

Immer wieder interessant ist es, wenn man schnell hintereinander die Perspektive von Managern aus unterschiedlichen Branchen präsentiert bekommt. Während die Wasserstoff Vertreter ganz sicher von einer geradezu exponentiellen Entwicklung der Wasserstoff Nutzung ausgehen, geht der CEO der Deutsche Rohstoff davon aus, dass die Nachfrage nach Öl und Gas noch Jahre oder Jahrzehnte nicht nur bestehen sondern sogar steigen wird.

Das positive an dem Geschäftsmodell der Deutsche Rohstoff ist für mich, dass sich die einzelnen Bohrungen in einer Zeitspanne von wenigen Jahren rentieren. Sollte also die Nachfrage tatsächlich stark zurückgehen, könnte das Unternehmen den laufenden Cash anderweitig investieren oder ausschütten und die laufend notwendigen Investitionen relativ einfach zurückfahren.

Neben der, bis auf die gesunkenen Ölpreise, weiterhin positiven Entwicklung im Bereich Öl- und Gas hatte die Deutsche Rohstoff seit dem letzten EKF noch eine positive Entwicklung zu vermelden.

Almonty Industries ist einer der größten nicht chinesischen Minenbetreiber für Wolfram. Lange lief die knapp 10%‘ige Beteiligung von Deutsche Rohstoff an Almonty mehr oder weniger als Fußnote mit. Im Rahmen der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China ist der Kurs von Almonty allerdings von weniger als einem USD pro Aktie auf zeitweise mehr als 10 USD gestiegen. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung von Almonty bei einem Kurs von 6,48 rund 1,5 Mrd. USD. Die rund USD 150 Mio. dieser Beteiligung decken damit plötzlich grob ein Drittel des gesamten Unternehmenswert der Deutsche Rohstoff ab (Börsenbewertung 225 Mio. EUR + netto Verschuldung 144 Mio. EUR).

Ich bleibe auf jeden Fall investiert.

PNE AG

PNE ist einer der etablierten, großen Windkraft Projektentwickler in Deutschland, der mittlerweile auf der ganzen Welt aktiv ist. Schon 2017 hat PNE auch begonnen Projekte in den Eigenbestand zu übernehmen. Aktuell besteht dieses Portfolio aus 502 MW installierter Wind Leistung hauptsächlich in Deutschland und ein bisschen in Frankreich. Aktuell befinden sich für das eigene Portfolio weitere 169 MW in Bau. Neben Deutschland und Frankreich sollen auch noch Projekte in Polen dazu kommen.

Ich bin ja grundsätzlich immer auf der Suche nach Möglichkeiten zu einem vernünftigen Preis in Bestandsprojekte zu investieren. PNE hat allerdings momentan ein KGV von 36, eine Dividendenrendite von nur 0,6% und eine Berichterstattung aus der ich auf die schnelle nicht abschätzen konnte wie viel vom Gewinn aus dem Bestand stammt. Das der Anteil am EBITDA, also am Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen recht hoch ist, ist kein Wunder, denn die Bestandsprojekte binden sehr viel Kapital und bringen deshalb auch sehr viele Zinsen und Abschreibungen mit.

ABO Energy

Während z.B. PNE schon vor Jahren beschlossen hat, eigene Bestände aufzubauen, war ABO Energy bisher noch immer ein reiner Projektentwickler. Nun hat aber auch ABO Energy beschlossen ein Independent Power Producer (IPP) werden zu wollen und zwar gleich in großem Maßstab. Um also nicht langsam aus dem eigenen Cash Flow einen Bestand aufzubauen, sucht das Unternehmen aktuell Finanzinvestoren, die es dem Unternehmen ermöglichen schnell ein großes Portfolio zu besitzen.

Zuvor mussten und müssen aber noch diverse Bereinigungen im Bestand vorgenommen werden, weil sich viele Projekte nicht mehr umsetzen lassen oder sich nicht so gut rechnen, wie noch vor einigen Jahren. Daraus folgt, dass für dieses Jahr statt des ursprünglich prognostizierten Gewinns ein erheblicher Verlust anfallen wird. Aus verschiedenen Ländern wie Finnland, Griechenland und Tunesien hat man sich oder wird man sich zurückziehen.

Ich habe in den letzten Jahren verschiedentlich festgestellt, dass Großinvestoren wenig Interesse haben mit Streubesitz über das juristisch notwendige fair umzugehen. Für mich ist ABO Energy deshalb erst dann wieder potentiell interessant, wenn die Zukunft klarer und eine mögliche Kapitalerhöhung durchgeführt ist.

Immobilien

Instone Real Estate

Die Präsentation von Instone Real Estate habe ich mir angeschaut, weil ich Immobilien als einen meiner Kompetenzbereiche betrachte. Allerdings ist Instone ein großer Wohnimmobilien Projektentwickler und mein Thema sind Bestandsimmobilien.

Interessant fand ich trotzdem, dass Instone es schafft weiterhin profitabel Projekte in erheblichem Umfang zu entwickeln. Zusätzlich interessant und volkswirtschaftlich bedenklich fand ich, dass aktuell Steuern sparen wieder zu einem erheblichen Verkaufsargument geworden ist.

Kürzlich sind beschleunigte Abschreibungsmöglichkeiten eingeführt worden. Grundsätzlich sorgt das nur für zeitliche Verschiebungen, bei Immobilien gibt es allerdings anders als bei Aktien immer noch eine Spekulationsfrist. Wer seine vermietete Immobilie nach 10 Jahren verkauft, kann dann steuerfrei tun, ohne das dabei die vorher geltend gemachten Abschreibungen berücksichtigt werden würden. Damit können nach aktueller Lage tatsächlich echt Steuern auf anderes Einkommen reduziert werden. Für mich ist die Bevorzugung von Immobilien, die von Einzelpersonen vermietet werden, nicht nachvollziehbar. Anreize für mehr Wohnungsbau sollten lieber so erfolgen, dass sie für alle insbesondere auch Wohnungsgesellschaften gelten.

DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG

Die DEFAMA ist ein alter Bekannter vom Eigenkapitalforum. Ich hatte mich irgendwann für Hamborner Reit entschieden und verfolge DEFAMA unterjährig deshalb nicht sondern nur aus Anlass des Eigenkapitalforums. Überrascht hat mich dieses Jahr, dass DEFAMA es, zwar unter Schwankungen, geschafft hat nicht weit entfernt von den Höchstständen 2021 zu notieren, während der Hamborner Reit rund die Hälfte des Wertes verloren hat.

Dabei blieb die Strategie unverändert und ist aus meiner Sicht eigentlich immer noch relativ sportlich. Gekauft werden überwiegend Fachmärkte im überwiegend ländlichen Raum, wobei man in letzter Zeit auch mal Objekte in Leipzig und Dresden für die gewünschte Einkaufsrendite von etwa 10% kaufen konnte. Günstig einkaufen ist natürlich wünschenswert, etwas aggressiv wird die Strategie meiner Meinung nach durch die hohe Fremdfinanzierung von rund 80% und die mittlere Restlaufzeit der Mietverträge von 4,5 Jahren. Im Vortrag war auch von einigen Objekten die Rede in denen die großen Lebensmittelhändler als Mieter wegfallen sind und in unmittelbarer Nähe neue Objekte bezogen haben. Ich fürchte, dass hier im Portfolio noch große Risiken schlummern könnten.

Bisher ist diese Strategie aber sehr gut aufgegangen, aber mich fühlt es sich trotzdem nach: „Was zu gut ist um wahr zu sein, ist am langen Ende vielleicht auch nicht wahr.“ Mit Immobilien bin ich insgesamt in den letzten Jahren ohnehin nicht gut gefahren, deshalb ist das nichts für mich.

FCR Immobilien

FCR Immobilien ist von der Strategie DEFAMA sehr ähnlich. Allerdings ist FCR bei den Bewertungen etwas sportlicher als DEFAMA. Berichtet wurde über die relative Stabilität des eigenen Portfolios, dessen Bewertungsfaktor nur von 13,8 auf 12,6 gesunken sei. Oberflächlich betrachtet aus der Ferne will DEFAMA allerdings ähnliche Objekte für das 10 fache kaufen. Das zeigt wieder, dass die Bewertung eine Kunst und keine Wissenschaft ist. Vielleicht sind die Objekte von FCR auch wirklich besser.

Gegen eine höhere Portfolio Qualität spricht für mich aber, dass FCR 2025 eine Anleihe mit 6,25% Verzinsung emittiert hat, während sich DEFAMA bei lokalen Banken und Sparkassen im Bereich von 4% finanziert und das auch noch ohne Konzerngarantie.

Wäre ich aktuell geneigt in Immobilien Aktien zu investieren, würde ich versuchen tiefer in die Unterschiede der Immobilien einzusteigen. So belasse ich es bei der oberflächlichen Beobachtung, weil ich schon glaube, dass dieses Segment irgendwann für mich mal wieder spannend sein wird.

Vonovia

Den Vortrag von Vonovia habe ich vor allem in der Hoffnung auf Informationen für meine Position als Minderheitsaktionär der Deutsche Wohnen angehört. Tatsächlich kam aus dem Publikum eine Frage zur Deutsche Wohnen und so habe ich bestätigt bekommen, dass ein squeeze out derzeit unwahrscheinlich ist, weil er nach aktuellem Stand Grunderwerbsteuer in erheblicher Höhe auslösen würde. Auf dem aktuellen Kursniveau der Deutsche Wohnen sitze ich zwar auf einem Buchverlust aber zumindest kann ich auf diesem Niveau jetzt wohl mindestens für ein paar Jahre von einer attraktiven Garantiedividende ausgehen.

Die Präsentation an sich hat für mich durchaus überzeugend dargelegt, warum Investitionen in Wohnimmobilien in Deutschland immer noch großen Sinn machen. Mein großes ABER bleiben die Zinsen. Die durchschnittlichen Zinsen von Vonovia belaufen sich aktuell auf 1,9% mit einer Restlaufzeit von 5,9 Jahren. Mehr als das Doppelte wäre aus meiner Sicht angemessener und dann würde die Bewertung von Vonovia nicht mehr so günstig aussehen. Dabei ist es dann egal, dass die Nachfrage nach den Wohnungen hoch ist und auf Jahre hinaus kleine aber kontinuierliche Steigerungen der Miete möglich sein werden.

Mein Fazit: Deutsche Wohnen halte ich weiter aber zusätzlich Vonovia (oder einen anderen Bestandshalter) kaufe ich erst mal nicht.

DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG

Am schlimmsten getroffen von den Gesellschaften, die sich beim Eigenkapitalforum noch haben blicken lassen (hallo Noratis), ist die DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate.

DEMIRE musste große Abschreibungen vornehmen und hat einen EPRA Leerstand von 17% zu verzeichnen, unter anderem weil man Karstadt Warenhäuser im Portfolio hatte.

Eine Anleihe musste bereits einmal restrukturiert werden und ein weiteres Mal ist keineswegs ausgeschlossen.

Mehrheitsgesellschafter von DEMIRE ist die Private Equity Gesellschaft Apollo Global Management, die DEMIRE ein Gesellschafterdarlehen mit einer Verzinsung von 22% zur Verfügung gestellt hat. Natürlich hat das in der Krise einen Eigenkapitalcharakter, aber das ist in meinen Augen trotzdem ein Zins, der wieder dazu dienen soll, die Minderheitsgesellschafter wirtschaftlich hinauszudrängen.

Für mich ein klarer Fall von Finger Weg bis die Zukunft klarer ist.

sonstige

tonies

Die Präsentation von tonies habe ich mir natürlich auch angesehen, da unter anderem die Präsentation im Vorjahr mich dazu inspiriert hat eine kleine tonies Position zu kaufen.

Zu tonies gibt es eigentlich nur zur sagen, dass die Erfolgsgeschichte weiter geht. Exemplarisch sei da zum Beispiel nur angeführt, dass der Markteintritt in den USA erst 2021 erfolgte und man inzwischen die Hälfte des Umsatzes in den USA erwirtschaftet. Dabei hat aber erst ca. 12% der Zielgruppe eine toniebox während es in der DACH Region bereits 50% sind.

Auch am Kapitalmarkt geht die Erfolgsgeschichte weiter, denn neben wieder steigenden Kursen ist mir aufgefallen, dass die Präsentation von tonies mittlerweile auf der Main Stage stattfand, also da wo ansonsten Deutsche Telekom, e.on usw. präsentierten.

Wüstenrot & Württembergische

Die W&W ist das zweite Unternehmen, dass eigentlich außerhalb meines Kompetenzbereichs liegt und in das ich wahrscheinlich ohne das Eigenkapitalforum nicht investiert hätte.

Anders als bei tonies lief es bei W&W für mich bisher nicht so gut. Allerdings ist mir der Kurs relativ egal so lange die attraktive Dividende weiter gezahlt wird und dem Vortrag habe ich entnommen, dass es eher zu einer höheren Dividende kommen könnte und für das laufende Jahr auf keine Fall zu einer Senkung. Insofern gibt es für mich auch keinen Grund über einen Verkauf nachzudenken. Das niedrigere Kursniveau lässt mich eher an einen Nachkauf denken, aber ich fürchte mittelfristig wieder sinkende Zinsen, was für Banken und Versicherungen auf Dauer dann wieder schlecht wäre. Ich lasse also alles erst mal wie es ist.

KSB

KSB Pumpen habe ich mir angehört, weil ich in der Wirtschaftspresse immer wieder als hidden champion über KSB lese. Dazu kommt eine moderate Bewertung mit einem KGV von 12,4, eine niedrige Ausschüttungsquote und trotzdem eine Dividendenrendite von 3%.

Bei Pumpen ist KSB die Nummer der 3 Welt und die Produktpalette ist extrem breit von in Haushalten in Heizungen genutzten Pumpen bis hin zu Pumpen für Großkraftwerke.

Nüchtern nachvollziehbar aber trotzdem nicht besonders sympathisch finde ich den Ansatz im Verkauf mit kleiner Marge zu arbeiten, um dann im Service / Ersatzteilgeschäft umso höhere Margen zu generieren. Wenn die Pumpe einmal installiert ist, wechselt der Kunde ja nicht so leicht wieder. Aber mit diesen Vorbehalten bin ich als Investor wahrscheinlich alleine, weil ich meine Meinung dadurch beeinflussen lasse, was ich als Kunde nicht möchte.

Nachdem sich der Kurs in den letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt hat, spüre ich trotz der immer noch moderaten Bewertung keinen Druck schnell zu investieren. Vielleicht ist die Bewertung irgendwann mal so niedrig, dass ich über meine eigenen Bedenken hinweg sehe.

KWS Saat

KWS Saat ist für mich ein ähnlicher Fall wie KSB Pumpen. Kenne ich aus der Presse, ist aber nicht meine Kernkompetenz. Die Bewertung ist mit einem KGV von 9,3 ziemlich niedrig und Saatgut ist sicherlich ein Geschäft mit Zukunftspotential.

KWS Saat ist nach eigenen Angaben der einzige, westliche pure Saatguthersteller. 70% der Anteile befinden sich in Familienbesitz, was für eine langfristige Ausrichtung spricht.

Überraschend war für mich in der Präsentation wie forschungsintensiv das Saatgut Geschäft ist. KWS investiert 21% des Umsatzes in Forschung und Entwicklung! Das ist schon krass viel und nach eigener Aussage auch deutlich mehr als die Wettbewerber. Für mich spricht auch das für die langfristige Ausrichtung des Unternehmens. Das gleiche gilt für die Finanzierung mit einer netto Verschuldung von 119 Mio. Euro (0,3x EBITDA) bei einer Marktkapitalisierung von über 2 Mrd. Euro.

Die Dividendenrendite beträgt nur knapp 2%, das Management hat aber beschlossen zukünftig tendenziell mehr auszuschütten.

Eigentlich wäre KWS Saat damit für mich ein Kandidat für moderates Investment nach dem Motto solide und langweilig, wenn auch nicht mein Bereich. Wie bei KSB stören mich an dem Geschäftsmodell jedoch eher emotionale Punkte z.B. die aktiv gesuchte Hybridisierung der Pflanzen, die dazu führt, dass diese sich nicht mehr selbständig fortpflanzen können und die Landwirte gezwungen sind jedes Jahr wieder Saatgut bei KWS zu kaufen. Gut fürs Geschäft aber für mich irgendwie gefühlt unnatürlich. Andererseits hat dieses Saatgut halt bessere Eigenschaften und trägt so zur Ernährung der Menschheit mit weniger Pestiziden und Flächenverbrauch bei. Ich werde erst mal weiter abwarten, behalte KWS Saat aber auf dem Schirm.

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