Enagas – spanische Gasnetze

ISIN: ES0130960018

aktueller Kurs: 13,30 Euro

Die OMV hat, wie erwartet, die frühestmögliche Möglichkeit genutzt, um die Nachranganleihe zu kündigen, die ich im Depot hatte. Die 2028‘er Nachranganleihe von OMV hat eine Mindeststückelung von 100.000 Euro und bietet weniger als 3% Rendite. Einfach in die längere Laufzeit wechseln ist deshalb für mich nicht so attraktiv. Stattdessen habe ich mir mit Enagas mal den spanischen Gasnetzbetreiber angeschaut, nachdem ich kürzlich erst in italienische Gasnetze investiert habe.

Infrastruktur, insbesondere regulierte Infrastruktur, hat den Charme in Zeiten wieder sinkender Zinsen etwas höhere laufende Renditen zu bieten und gleichzeitig haben diese im letzten Zyklus auch an Wert gewonnen, weil sukzessive immer mehr Investoren aus dem festverzinslichen Bereich verdrängt wurden. Umgekehrt funktioniert das natürlich auch, aber das wäre mir egal, wenn die laufenden Zahlungen passen.

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Deutsche Wohnen – spekulativer, kleiner Nachkauf

aktueller Kurs: 21,10 Euro

Ich habe seit einiger Zeit überlegt, ob es vielleicht an der Zeit sein könnte im Bereich Immobilien nachzukaufen. Die Kurse sind in den letzten Jahren durch die Bank recht stark gesunken, auch wenn sie sich schon teilweise wieder erholt haben. Die allgemein erwarteten weiter sinkenden Zinsen, sollten den Werten weiteren Auftrieb geben. An der Nachfrage hat es insbesondere bei deutschen Wohnungswerten ohnehin nie gemangelt.

Mit der Entscheidung für eine neue „richtige“ Position z.B. in LEG Immobilien tue ich mich aber nach wie vor schwer. Zumindest bei Deutsche Wohnen habe ich mich aber gerade entschieden ein Drittel meiner bisherigen Position nachzukaufen. Die Bewertung weit unter dem gutachterlichen Substanzwert, mit einem KGV von etwas über 11 und einer durch den Gewinnabführungsvertrag mit Vonovia garantierte Dividendenrendite von über 5% schreit für mich eigentlich nach einem richtig großen Nachkauf. Allerdings hat Vonovia schon früher alle (aus meiner Sicht gerade noch) legalen Register gezogen, um die Position von Vonovia zu Lasten der verbleibenden freien Aktionäre von Deutsche Wohnen zu verbessern. Da ich das Risiko sehe, dass Vonovia es schafft die restlichen Aktionäre weit unter Wert zwangsweise abzufinden und ich dann wegen dem Aufwand nicht vor Gericht gehen würde, soll diese Position nicht groß werden.

Zum Glück war sie das auch noch nie und durch die Verluste ist sie noch kleiner geworden. Dadurch hat auch der Nachkauf eher einen Spielgeld Charakter. Trotzdem konnte ich gerade nicht anders, nachdem der Kurs durch den allgemeinen Kursrutsch gestern, noch mal günstiger geworden ist.

Mal sehen, ob die Deutsche Wohnen für mich irgendwann doch noch mal ein erfolgreiches Investment wird.

Gewinnmitnahme Deutsche Bank

aktueller Kurs: 29,39 EUR

Das ich mal „Gewinnmitnahme“ und „Deutsche Bank“ in einem Titel zusammen schreiben würde, habe ich lange gar nicht mehr zu hoffen gewagt. Mein Engagement begann vor fast 20 Jahre und war insgesamt eine wilde nicht besonders schöne Erfahrung.

Trotz dieses miesen Charts konnte ich jetzt Gewinne realisieren, da ich insbesondere 2021 und 2022 zu den sehr niedrigen Kursen doch noch mal nachgekauft habe.

Für meinen Teilverkauf gab es 3 Gründe.

1) Die These meiner Nachkäufe war, dass die Bank es irgendwann schaffen wird wieder in ruhigere Fahrwasser zu kommen und eine Bewertung von teilweise KBV 0,3 doch arg niedrig war. Als Kursziel hatte ich mir den Buchwert der Aktie gesetzt, der mit dem heutigen Kurs mehr oder weniger erreicht wurde.

2) Durch den Kursanstieg ist die Deutsche Bank zu einer meiner größten Positionen geworden und da ich Banken nach wie vor eigentlich für kaum zu analysieren halte, fühlte ich mich mit der Position in dieser Größe nicht mehr wohl.

3) Auch auf den Gesamtmarkt bezogen überwiegt bei mir auf dem aktuellen Niveau die Skepsis, da viele problematische Entwicklungen scheinbar vom Markt einfach ausgeblendet werden. Bei den Banken kommt noch hinzu, dass sie sich positiv entwickeln konnten, weil es endlich wieder Zinsen gibt. Diese sinken nun aber wieder und allenthalben wird nur darauf gewartet, dass sie noch weiter sinken. Über kurz oder lang wird das für Banken vermutlich nicht gut sein.

FAZIT

Früher hätte ich heute wahrscheinlich alle meine Deutsche Bank Aktien verkauft. Ich habe aber inzwischen gelernt, dass ich tendenziell häufig zu früh agiere. Ich kaufe zu früh und muss dann lange warten, bis eine positive Entwicklung einsetzt und bin dann zu früh skeptisch und verkaufe wieder. Deshalb begnüge ich mich jetzt damit mein Risiko auf Null zu stellen und die Gewinne weiterlaufen zu lassen.

italienische Aktien: Ascopiave – lokale Gasnetze

ISIN: IT0004093263

aktueller Kurs: 3,08 Euro

Meine unregelmäßige Reihe über italienische Aktien ist in letzter Zeit etwas in Stocken geraten, weil ich ziemlich voll investiert war und mich nicht aufraffen konnte mir unbekannte Unternehmen anzuschauen, wenn ich eh keine nennenswerte freie Liquidität habe. Sukzessive werden bei mir nun aber Festgelder frei, die ich aufgrund der gesunkenen Zinsen nicht verlängern werde. Diesen Monat habe ich deshalb meine Liste italienischer Aktien, die zu mir passen könnten, wieder hervorgeholt und bin auf Ascopiave gestoßen.

Italgas hatte ich hier schon vor zwei Jahren kurz vorgestellt. Mir war damals der Kurs von 5,36 zu hoch, weil das einem KBV von 1,8 entsprach. Nun ja, heute notiert der Kurs bei 7,16 und eine Dividendenrendite von 6% wäre auch noch dazugekommen. Hinterher ist man immer schlauer aber ich bleibe dabei, dass ich Sachwert orientierte und noch weniger stark staatlich regulierte Unternehmen nicht wesentlich über dem Buchwert kaufe. Hier kommt nun Ascopiave ins Spiel. Während Italgas das italienische Übertragungsnetz für Gas monopolistisch betreibt, gibt es auf lokaler Ebene verschiedene Unternehmen, die die Lieferung bis zum Endkunden übernehmen. Nach Italgas ist Ascopiave eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich und deren Aktie notiert unter dem Buchwert und ist deshalb für mich investierbar. Ich habe mir Ascopiave deshalb etwas genauer angeschaut.

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neue BASF Aktienanleihe

ISIN: DE000GV5DB49
erwartete Rendite: 8,4%

Diese Woche ist die BASF Aktienanleihe, die ich letztes Jahr gekauft habe, zurückgezahlt worden. Bekanntlich kaufe ich Aktienanleihen nur, wenn ich auch das Interesse habe zu dem Basispreis langfristig in die Aktie zu investieren. Bei den 38 Euro für BASF wäre es jetzt durch den Krieg zwischen Israel und dem Iran kurz vor dem Ende der Laufzeit tatsächlich fast noch soweit gekommen, aber jetzt notiert BASF doch wieder über 42 Euro. 38 Euro (ca. 10% unter meinem letzten Nachkauf) wäre für mich immer noch ein Niveau nochmals nachzukaufen, deshalb habe ich die Rückzahlung inklusive der Zinsen in die oben genannte neue Aktienanleihe getauscht, die jetzt auch wieder etwas über ein Jahr laufen wird. Die erwartete Rendite ist zwar im Vergleich etwas niedriger, aber über 8% sind für mich trotzdem attraktiv.

Spanien Anleihe 2035

ISIN: ES0000012O67

aktuelle Rendite: 3,3%

Die Zollkrise hat sich wieder gelegt und die Märkte sind zu einer optimistischen Entwicklung zurückgekehrt. Mein Optimismus hält sich allerdings trotzdem in Grenzen. Aktienkurse zum Kaufen sehe ich aktuell für mich nicht, eher würde ich hier oder da Gewinne mitnehmen. Bevor ich mich vielleicht dazu aufraffen kann, wollte ich aber ohnehin vorhandenen Cash halbwegs sinnvoll unterbringen.

Normalerweise kaufe ich in solchen Situationen eher mittelfristige Laufzeiten. Die letzten ein oder zwei Jahre habe ich sogar mal wieder 6 und 12 Monats-Festgelder genutzt. Da die Zinsen aber schon wieder deutlich gesunken sind, ist das nun für mich nicht mehr so attraktiv.

Ich gehe außerdem davon aus, dass die Zinsen in absehbarer Zeit eher noch weiter sinken als wieder steigen werden. Trotz einer Rendite von nur 3,3% habe ich mich deshalb entschlossen diese Spanien Anleihe mit einer Laufzeit von noch knapp 10 Jahren zu kaufen. Das sind immerhin etwa 0,5%-Punkte mehr als für eine vergleichbare deutsche Staatsanleihe. 0,5% sind letztlich nicht viel, aber psychologisch ist für mich momentan bei einer 3 vor dem Komma eine Schwelle. Dafür nehme ich in Kauf, dass die Bonität von Spanien schlechter ist als die von Deutschland. Immerhin hat Spanien ein A Rating von S&P und eine Staatsschuldenquote von „nur“ knapp über 100%. Das verfehlt zwar die Maastricht Vorgabe von 60% deutlich, erscheint mir aber in heutigen Zeiten trotzdem schon noch moderat.

Mit den 3,3% sollte hoffentlich eine reale, wenn auch kleine Rendite drin sein und wenn meine These weiter sinkender Zinsen stimmt, könnte ich die Rendite bei einem vorzeitigen Verkauf vielleicht sogar noch etwas erhöhen. Das würde ich allerdings nur dann machen, wenn ich eine überzeugende Aktien Alternative hätte.

Nachkäufe – Enav und Tonies

Kurs Enav: 3,55 Euro

Kurs Tonies: 5,10 Euro

Ich bin in der Vergangenheit gut damit gefahren in massiv fallende Märkte sukzessiv nachzukaufen. Nach den Kurseinbrüchen durch die US Zölle habe ich gestern auch wieder damit angefangen und zwar mit zwei Werten, die ich schon vorher für einen Nachkauf auf dem Schirm hatte.

Enav

Bei meinem ersten Enav Nachkauf im letzten Jahr konnte ich die günstigsten Kurse nicht nutzen, weil ich erst noch die Vorlage der nächsten Quartalszahlen abwarten wollte. Ähnliches ist mir gerade wieder passiert. Die Kurse lagen rund 10% unter meinem Einstand, aber ich wollte noch die Vorlage der Zahlen für 2024 abwarten. Als diese dann da waren, haben die Zahlen meine Einschätzung eines stabilen Geschäftsmodells für mich bestätigt. Allerdings hatte sich der Abschlag bis zur Vorlage weitgehend wieder abgebaut, so dass ich schon davon ausgegangen bin, wieder eine Chance für einen etwas günstigeren Nachkauf verpasst zu haben.

Ein Wirtschaftskonflikt mit den USA sollte meiner Meinung nach höchstens indirekt Auswirkungen auf eine europäische Flugsicherung haben, aber trotzdem ist auch Enav in den letzten Tagen gesunken, wenn auch viel weniger als z.B. meine Öl und Tanker Aktien. Ich habe also jetzt doch noch Aktien mit einem Abschlag von rund 10% zu meinem bisherigen Einstand bekommen und damit auf einem Dividendenniveau von über 7% gekauft.

Tonies

Auch Tonies waren schon im Vorfeld zu den Zöllen erheblich gesunken und auch bei den Tonies wollte ich die Vorlage der endgültigen Zahlen 2024 und vielleicht einen Ausblick auf 2025 abwarten. Nach den letzten Tagen liegen die Kurse allerdings um Rund ein Drittel unter dem Einstand meiner kleinen Einstiegsposition.

Fear of Missing Out ist normalerweise das Phänomen, wenn Anleger in steigende Kurse hinein kaufen, weil sie Angst haben weitere Kurssteigerungen zu verpassen. Bei mir setzt, wie in diesem Fall, Fear of Missing out eher ein, wenn ein Kurs meiner Meinung nach schlechten Nachrichten zu sehr abstürzt. Ich glaube immer noch, dass Tonies mittel- bis langfristig eine erhebliche und profitable Wachstumsentwicklung vor sich hat und der aktuelle Abschlag deshalb übertrieben ist. Ich wollte deshalb nicht mehr weiter auf die Berichterstattung warten und habe nochmal die gleiche Anzahl Aktien zu dem nun viel niedrigeren Kurs gekauft. Dafür war es ein Vorteil, dass ich erstmal mit einer kleinen Einstiegsposition begonnen hatte.

Man könnte diesen Kauf spekulativ nennen, denn die detaillierten Zahlen für 2024 oder einen Ausblick für 2025 habe ich eben immer noch nicht gesehen. Da Nordamerika mittlerweile der wichtigste Markt für Tonies ist, könnte die weitere Entwicklung von den Zöllen schon auch in Mitleidenschaft gezogen werden. Zumindest mittelfristig bin ich aber immer noch optimistisch, dass die Turbulenzen auch wieder enden werden. Die Figuren sind außerdem so relativ günstig, dass ich vermute, dass die wenigsten Familien, die bereits eine Box haben, aus dem System wieder aussteigen werden.

FAZIT

Wie immer in stürmischen Zeit stellt sich die Frage, ob ich zu früh anfangen habe, nachzukaufen und zu optimistisch bin, dass es mittelfristig schon wieder aufwärts gehen wird. Andererseits bin ich der Meinung, dass der Erfolg hat an der Börse, der seine eigene Methode konsequent durchzieht. Ich bin inzwischen mehr als 25 Jahre gut damit gefahren in Crash Situation sukzessive in kleinen Tranchen Unternehmen zu kaufen, dir mir ohnehin schon vertraut waren.

Erholen sich die Märkte ab morgen wieder, freue ich mich. Geht es weiter runter, werde ich auch noch im Bereich Öl und Immobilien schauen, den einen oder anderen Nachkauf zu tätigen.

Strix Group – Wasser(kocher)

ISIN: IM00BF0FMG91

aktueller Kurs: 48,45 Gbp

Ich nutze auf der Suche nach neuen Investmentideen unterschiedliche Quellen. Unter anderem schaue ich einmal in der Woche beim Value Investors Club vorbei. Es ist zwar relativ selten, dass ich dort etwas für mich passendes finde, aber manchmal sind wirklich tolle Ideen dabei. Mit der Strix Group habe ich diese Woche mal wieder ein interessantes Unternehmen entdeckt.

Neugierig gemacht hat mich in Stichworten folgende Konstellation:

– Burggraben durch sehr großen Marktanteil und Patente

– Bewertung mit einem KGV von 8

– Dividendenrendite von 4%

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Innergex – freundliche Übernahme

Übernahmekurs für die preferred shares: 25 CAD

Ich wurde heute morgen von der Nachricht überrascht, dass die kanadische Investmentgesellschaft CDPQ Innergex übernehmen wird. Dabei wird es nicht nur zu einer Übernahme der Stammaktien kommen, sondern auch die preferred shares sollen zum Nominalwert von 25 CAD pro Aktie zurückgekauft werden. Da der Kurs vor dieser Ankündigung noch zwischen 15 und 16 CAD lag, ergibt sich ein Aufschlag von etwas über 50%. Manchmal muss man auch Glück haben.

Andererseits war ich mit dem laufenden Einkommen aus diesem Investment eigentlich ziemlich happy und ich muss mir dann jetzt wieder was Neues suchen. Ich würde schon gerne im laufenden Betrieb von erneuerbaren Energien investiert bleiben aber die meisten Stammaktien sind für meinen Geschmack trotz deutlicher Kursverluste immer noch zu hoch bewertet. Mal sehen, ob ich in den USA ähnliche preferred shares finde. Kanada werde ich künftig tendenziell meiden, weil die Quellensteuer Privatanleger feindlich ist.

Gilts mit Laufzeit bis 2029

ISIN: GB00BQC82B83

aktuelle Rendite: 4,5%

Manchmal bin ich erstaunt wie lange manche Investmentideen bei mir im Hinterkopf bleiben, bevor ich sie dann mal umsetze. 2012 habe ich eine Pfund Anleihe des finnischen Papierkonzerns UPM Kymene gekauft. In Pfund gerechnet ist das alles auch gut gelaufen, da ich aber nicht sicherheitshalber vor der Brexit Abstimmung verkauft habe, musste ich beim Währungskurs einen Verlust hinnehmen, so dass die Rendite in Euro nur noch bei 2,6% lag statt ursprünglich erwarteter 5,3%.

Im festverzinslichen Bereich bevorzuge ich es grundsätzlich Währungsrisiken zu vermeiden, manchmal erscheint mit das Chance / Risiko Verhältnis allerdings in fremder Währung attraktiver. Die Währung betrachte ich dabei nach dem Motto manchmal gewinnt man und manchmal verliert man. Ich bin kein George Soros, der an den Währungsmärkten reich werden würde. Damit sich etwas ausgleichen kann, muss man aber natürlich auch mal investieren. In Pfund habe ich das lange nicht getan, wegen dem Brexit, wegen Boris Johnson & Co., Corona usw.

Kürzlich habe ich aber gelesen, dass die Inflation im November 2024 bei 2,6% lag während die oben genannte Anleihe eine Rendite von 4,5% hat. Das entspricht dann einer realen Verzinsung von 1,9%. Von der Laufzeit vergleichbare Bundesanleihen rentieren mit etwa 2,1% bei einer Inflation von im Dezember ebenfalls 2,6%. Dementsprechend ist die reale Verzinsung von Bundesanleihen immer noch negativ.

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