Archiv für den Monat: Dezember 2023

kurzer Jahresrückblick 2023

Ich wünsche allen meinen Lesern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Wie jedes Jahr nutze ich diese Gelegenheit auch für einen kurzen Rückblick und für einen Abgleich mit dem letzten Rückblick.

Ende 2022 habe ich mich noch darüber gefreut, die breiten Marktindizes um mehr als 20% geschlagen zu haben. In diesem Jahr stehe ich mit +15% im Vergleich zum DAX der rund 19% geschafft hat, wieder etwas schlechter da. Damit kann ich aber hervorragend leben. Wie im letzten Jahr schon angekündigt, habe ich diese Jahr mehr als die Hälfte meiner neuen Investments im festverzinslichen Bereich getätigt. Ich bin froh das gemacht zu haben, denn in letzter Zeit gingen die Renditen im Bereich für mehrere Jahr ja (leider) schon wieder deutlich zurück. Insgesamt liegt dieser Bereich jetzt ungefähr wieder bei einem Viertel meines Portfolios und dann kann es natürlich alleine deswegen nicht verwundern, dass ich hinter der Performance eines guten Börsenjahres hinterherhinke. Letztlich nehme ich den DAX auch nur einmal im Jahr aus Neugierde als (schlechten) Benchmark. Eigentlich ist mein Benchmark ansonsten das Ziel möglichst kontinuierlich eine mittlere bis hohe einstellige Rendite zu erwirtschaften, um davon zu leben.

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ETF mit Unternehmensanleihen

ISIN: IE00B4L5ZG21

aktueller Kurs: 107

Ich bin mit meinem blog in einigen Pressedatenbanken gelistet und so bekomme ich jeden Tag ziemlich viele Pressemitteilungen. Vieles z.B. zu Kryptowährungen lösche ich sofort, anders lese ich zumindest interessiert. Selten ist aber, dass ich auf Grund einer Pressemitteilung tatsächlich agiere. Heute ist das zumindest indirekt der Fall.

Ende November bekam ich von der DWS eine Pressemitteilung über eine neue Gruppe von Bond ETFS. Diese bilden einen diversifizierten Index von Unternehmensanleihen ab und haben den zusätzlichen Clou, dass man sich wie bei einer einzelnen Anleihe eine Laufzeit aussuchen kann, denn das Portfolio besteht jeweils aus Anleihen mit entsprechend passenden Laufzeiten. Es gibt sie mit Laufzeit von 2027 bis 2033.

Ich würde mir nach wie vor gerne noch etwas mehr Zinseinkommen sichern, bevor die Zinsen vielleicht schon im nächsten Jahr doch wieder sinken. Da ich Mühe habe Anleihen zu finden, die keine sehr große Stückelung haben und mir gleichzeitig gefallen, kam ich auf die Idee mir diese ETFs doch mal näher anzuschauen, auch wenn ich bisher kein Freund von Renten ETFs war.

Die Idee von dem DWS ETFs finde ich immer noch gut, aber leider hat sich bei meiner weiteren Recherche herausgestellt, dass die Laufzeit bis 2027, die ich exemplarisch betrachtet habe, zu ungefähr der Hälfte aus Bankanleihen besteht. Für mich ist das ein Klumpenrisiko, denn gerade Banken haben meiner Meinung nach das Problem, dass es leicht bei allen gleichzeitig nach unten gehen kann, wenn es Probleme gibt. Außerdem habe ich ja auch vor Kurzem erst angefangen wieder Bankaktien kaufen. Da brauche ich dann nicht unbedingt noch mal das gleiche auf den Anleihe Seite.

Die Idee an sich wollte ich aber trotzdem nicht gleich aufgeben und mit Hilfe eines ETF finders bin ich dann auf den iSHARES Euro CORP BOND EX-FINANCIALS gestoßen. Dieser hat nicht den Charme der festgelegten Laufzeit, schließt dafür Finanzwerte aus. Wie bei ETF üblich wird ein Index abgebildet, hier der Bloomberg Barclays Euro Corporate ex-Financials Bond Index. Alle Titel, die darin aufgenommen werden, verfügen über ein Investment Grade Rating und ein Volumen von mindestens 300 Mio. Euro. Durch letzteres sind sehr kleine Unternehmen praktisch ausgeschlossen.

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Versicherungen ETF Nachkauf

aktueller Kurs: 34,105

Der Austausch in den Kommentaren im Artikel zum diesjährigen Eigenkapitalforum mit Michael Kissig vom blog intelligent investieren zum Thema konzentriertes Portfolio hat mich dazu veranlasst mein Portfolio mal wieder unter dem Blickwinkel der Positionsgrößen zu betrachten.

Ins Auge ist mir dabei insbesondere der Insurance ETF gefallen, den ich Anfang letzten Jahres gekauft habe. Eine kleine Anfangsposition machte für mich Sinn, weil ich nicht sicher war, ob bei einem ETF mit vielen Titeln mit hoher Dividendenrendite auch bei mir eine hohe Ausschüttung ankommt oder ob es da irgendwelche versteckten Kosten gibt. Ich kann jetzt auf zwei Jahre Erfahrung zurückblicken und habe vor Steuern jeweils rund 4% Ausschüttung erhalten. Da das für mich passt, habe ich die Position im nächsten Schritt heute etwas mehr als verdoppelt, so dass sie jetzt zumindest auf rund 1,5% kommt. Eigentlich sollte sie wohl noch größer sein, gerade weil es ein ETF und kein Einzeltitel ist, aber irgendwie komme ich tendenziell zu größeren Positionen immer entweder durch Nachkäufe in fallende Kurse hinein (hier ist der Kurs seit meinem Einstieg ein paar Prozent gestiegen) oder durch das laufenlassen von Gewinnen.

Eigenkapitalforum 2023 – Immobilien

Publity

Publity Präsentationen schaue ich mir auf der EKF nun schon seit einigen Jahren an. 2018 gehörte zu meinem Fazit:

„Die geschliffene Art des Vortrags erinnerte mich außerdem zu sehr an eine Verkaufsveranstaltung. Bei mir überwiegt deshalb rein subjektiv das Gefühl „Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist vielleicht auch nicht wahr.“

Mittlerweile hat sich der charismatische Mehrheitsaktionär vom Vorstand in den Aufsichtsrat zurückgezogen. Neuer CEO ist ein ehemaliger Anwalt, der einen wesentlich weniger charismatischen, verkäuferischen Vortrag gehalten hat. Da inhaltlich zum Unternehmen vieles ähnlich war, ist mir wieder frappierend aufgegangen wie viel Unterschied die Galionsfigur machen kann und warum manche Investoren deshalb das Management überhaupt nicht persönlich erleben wollen.

Mein Eindruck war insgesamt nicht besonders positiv. Einmal verhaspelte sich der CEO bezüglich eines Termins. Seine Begründung war, dass er gerade auf so vielen Gläubigerversammlungen ist, dass er nicht mehr sicher war, wann die war, von der er gerade sprechen wollte. Der Versprecher ist für mich kein Problem, aber die Tatsache, dass der CEO offenbar häufig mit Gläubigerversammlungen beschäftigt ist, scheint mir kein gutes Zeichen zu sein.

Auch die positive Bemerkung zum stabilen Kursverlauf hätte ich mir bei einer Halbierung im Jahr 2023 gespart, auch wenn er später aufzeigte, dass die peer group teils noch stärker gefallen ist.

Bei beispielhaft angesprochenen Immobilen, wurde als erfolgreicher Schritt für die Strategie „Manage to core“ ein neuer Kantinenbetreiber angeführt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ein Kantinenbetreiber wichtig ist und der passende schwierig zu finden sein kann. Aber trotzdem hat man noch keine core Immobilie, wenn man es schafft den Kantinenbetreiber auszuwechseln. An dieser Kleinigkeit hänge ich mich nur deshalb auf, weil ich davon ausgehe, dass man in so einer Präsentation seine besten Argumente vorbringt und wenn das eines der besten Argumente ist, scheint es aktuell meiner Vermutung nach nicht viele vorzeigbare Erfolge zu geben.

Dennoch beträgt die Marktkapitalisierung noch 226 Mio. Euro, während das Management zum Ende des Jahres ein bilanzielles EK von 120 bis 170 Mio. erwartet. Viele andere Immobilienunternehmen notieren aktuell deutlich unter dem Buchwert. Allerdings verdient Publity auch viel mehr Geld mit dem Management für fremde Dritte als typische Bestandshalter. Vielleicht ist das nicht direkt vergleichbar.

Bei der aktuellen Marktlage, der Bewertung und mit laufenden Verlusten der Gesellschaft werde ich aber aber jeden Fall weiterhin nicht investieren.

Vonovia

Vonovia dürfte als größter deutscher Wohnungsvermieter mit rund 490 Tausend Wohnungen in Deutschland bekannt sein. Vielleicht weniger bekannt ist, dass Vonovia mit rund 40.000 Wohnung auch der größte Wohnungsvermieter in Schweden ist. Im Portfolio befinden sich dann auch noch ein paar Tausend Wohnungen in Wien.

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