Archiv für den Monat: November 2023

Eigenkapitalforum 2023 – meine Auswahl ohne Immobilien

Diese Woche fand wieder das Eigenkapitalforum der Deutsche Börse statt. Für mich ist sie mittlerweile eine liebgewonnene Tradition geworden. Meine erste Teilnahme war 2017, wie die Zeit vergeht…

In der Corona Zeit fand die Veranstaltung nur virtuell statt und seit richtige Konferenzen wieder möglich sind, hat man einen tollen Hybridmodus gefunden. Man kann sich vor Ort treffen und austauschen oder auch am Computer den live Übertragungen folgen. Besonders nützlich ist auch, dass man die meisten Vorträge auch noch zeitversetzt anschauen kann. In der Vergangenheit hatte ich manchmal das Problem, dass zwei für mich interessante Präsentationen gleichzeitig waren.

Mein Modus ist eigentlich an dem Tag vor Ort zu sein, an dem die meisten für mich interessanten Unternehmen präsentieren. Das wäre mit vielen Immobilien Unternehmen für mich Dienstag gewesen. Bei dem aktuellen Winterwetter konnte ich mich aber nicht aufraffen und habe dieses Mal nur virtuell teilgenommen. Vielleicht war das auch gesundheitlich schlau, denn die aktuelle Krankheitswelle in Deutschland zeigte sich dieses Jahr auch beim EKF. Zwei Präsentationen die ich sehen wollte, sind kurzfristig ausgefallen und eine begann mit Verspätung weil jemand kurzfristig einspringen musste.

Wie im letzten Jahr werde ich meine Berichterstattung splitten, damit der Artikel nicht zu lang wird. Die Immobilien werden einen eigenen bekommen, hier geht es um alle anderen. Ich habe noch ein paar mehr gesehen, hatte aber nicht zu allen das Gefühl etwas mitzuteilen zu haben.

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Noratis: Kurssturz um 23% wg. Kapitalerhöhung

aktueller Kurs: 4,66 Euro

Der Kurs der Immobiliengesellschaft Noratis https://value-shares.de/2021/10/11/noratis-wohnungen-ausserhalb-der-metropolen/ ist wie der von mehr oder weniger allen Immobiliengesellschaften ziemlich unter die Räder geraten seit die Zinsen steigen.

Heute Morgen habe ich gesehen, dass er alleine heute nochmal um über 23% gefallen ist. Der Grund dafür dürfte sein, dass Noratis gestern eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 5:2 angekündigt hat und zwar zu einem Kurs von 4,15 Euro pro Aktie, also noch mal niedriger als der aktuelle Kurs an der Börse.

Ich hatte mir natürlich für Noratis und alle anderen Immobilientitel, die ich im Portfolio habe, überlegt ob es besser ist mit Schaden zu verkaufen oder einfach weiter zu halten und später vielleicht sogar nachzukaufen. Bei Noratis sprach für mich für das Halten, dass es mit der Merz Real Estate einen Ankeraktionär gibt, der bisher für weiteres Wachstum stand und dem ich unterstellt habe, dass er ggf. notwendige Kapitalmaßnahmen begleiten würde.

Dieses Szenario tritt jetzt ein. Die Merz Real Estate wird alle Aktien übernehmen, die nicht über die Bezugsrechte der anderen Aktionäre ausgegeben werden.

Die Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten wird einen Mittelzufluss von knapp 8 Mio. Euro bedeuten und damit soll unter anderem ein im Dezember 2020 aufgenommenes Schuldscheindarlehen in Höhe von 5 Mio. Euro getilgt werden.

Über diese Kapitalerhöhung hinaus wird es eine weitere Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte mit einem Volumen von 2 Mio. Euro geben. Diese Kapitalerhöhung wird exklusiv mit der Merz Real Estate durchgeführt.

Wenn ich ein liquider Immobilien-Großaktionär wäre, würde ich die aktuelle Marktlage auch nutzen, um günstig meine Position zu verbessern.

Ich nehme deshalb an, dass der Kurs von 4,15 Euro pro Aktie am unteren Ende dessen ist, was man aktuell rechtfertigen kann und werde meine Bezugsrechte ausüben. Da meine Position nie groß war, handelt es sich dabei ohnehin nur noch um „Spielgeld“.

Leonardo – Gewinnmitnahme

aktueller Kurs: 14,715

Kürzlich habe ich mich im Bereich Tanker noch gegen Gewinnmitnahmen entschieden, obwohl ich bei allen Titeln Kursgewinne im hohen zweistelligen bis mittleren dreistelligen Bereich habe.

Leonardo ist für mich auch ziemlich gut gelaufen und hat sich in meiner bisherigen Haltedauer von nicht ganz zwei Jahren mehr als verdoppelt.

Anders als bei den Tankern habe ich bei Leonardo heute entschieden meinen Einstand vom Tisch zu nehmen und künftig nur noch die Gewinne laufen zu lassen.

Status Quo und Gründe für die Gewinnmitnahme

Gekauft habe ich Leonardo mit einem erwarteten KGV von 5,6. Inzwischen liegt es zwar bei 6,8 aber trotz dieses Anstiegs ist der Kursgewinn doch hauptsächlich über die verbesserte Geschäftsentwicklung zu erklären. Drei aus meiner Sicht wesentliche Faktoren sind:

1) Rüstungsausgaben steigen weltweit

2) Öl- und Gas Exploration zieht wieder an, was auch für die Nachfrage nach Hubschraubern gut ist

3) Boeing und Airbus versuchen ihr Produktion wieder hochzufahren

Diese 3 Trends sollten meiner Meinung nach mindestens mittelfristig Bestand haben. Andererseits wird Leonardo in der Wirtschaftspresse in meinen Augen sehr stark als Rüstungskonzern wahrgenommen. Deshalb habe ich die Befürchtung, dass die Aktie eine ähnliche Entwicklung nehmen könnte wie so viele Titel, die in der Corona Zeit erst hochgetrieben wurden und später wieder abstürzten. Ein Ende des Kriegs in der Ukraine ist zwar nicht absehbar, aber hoffen darf man ja. Außerdem kommt es mir vor allem darauf an, dass ich einfach nicht kompetent bin einzuschätzen, wann es zu einem Ende kommen könnte und wie die Aktie von Leonardo darauf reagieren würde.

Vor diesem Hintergrund fühle ich mich wohler, wieder mit einer Position weiterzumachen, die etwas größer ist als meine ursprüngliche. Diese plane ich so lange zu halten, wie mir die Unternehmensentwicklung positiv vorkommt.