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Ich bin mit meinem blog in einigen Pressedatenbanken gelistet und so bekomme ich jeden Tag ziemlich viele Pressemitteilungen. Vieles z.B. zu Kryptowährungen lösche ich sofort, anders lese ich zumindest interessiert. Selten ist aber, dass ich auf Grund einer Pressemitteilung tatsächlich agiere. Heute ist das zumindest indirekt der Fall.
Ende November bekam ich von der DWS eine Pressemitteilung über eine neue Gruppe von Bond ETFS. Diese bilden einen diversifizierten Index von Unternehmensanleihen ab und haben den zusätzlichen Clou, dass man sich wie bei einer einzelnen Anleihe eine Laufzeit aussuchen kann, denn das Portfolio besteht jeweils aus Anleihen mit entsprechend passenden Laufzeiten. Es gibt sie mit Laufzeit von 2027 bis 2033.
Ich würde mir nach wie vor gerne noch etwas mehr Zinseinkommen sichern, bevor die Zinsen vielleicht schon im nächsten Jahr doch wieder sinken. Da ich Mühe habe Anleihen zu finden, die keine sehr große Stückelung haben und mir gleichzeitig gefallen, kam ich auf die Idee mir diese ETFs doch mal näher anzuschauen, auch wenn ich bisher kein Freund von Renten ETFs war.
Die Idee von dem DWS ETFs finde ich immer noch gut, aber leider hat sich bei meiner weiteren Recherche herausgestellt, dass die Laufzeit bis 2027, die ich exemplarisch betrachtet habe, zu ungefähr der Hälfte aus Bankanleihen besteht. Für mich ist das ein Klumpenrisiko, denn gerade Banken haben meiner Meinung nach das Problem, dass es leicht bei allen gleichzeitig nach unten gehen kann, wenn es Probleme gibt. Außerdem habe ich ja auch vor Kurzem erst angefangen wieder Bankaktien kaufen. Da brauche ich dann nicht unbedingt noch mal das gleiche auf den Anleihe Seite.
Die Idee an sich wollte ich aber trotzdem nicht gleich aufgeben und mit Hilfe eines ETF finders bin ich dann auf den iSHARES Euro CORP BOND EX-FINANCIALS gestoßen. Dieser hat nicht den Charme der festgelegten Laufzeit, schließt dafür Finanzwerte aus. Wie bei ETF üblich wird ein Index abgebildet, hier der Bloomberg Barclays Euro Corporate ex-Financials Bond Index. Alle Titel, die darin aufgenommen werden, verfügen über ein Investment Grade Rating und ein Volumen von mindestens 300 Mio. Euro. Durch letzteres sind sehr kleine Unternehmen praktisch ausgeschlossen.
Die einzelnen Anleihen haben im Index einen sehr kleinen Anteil von 0,2% und weniger. Allerdings beinhaltet der Index mehrere Anleihen von einzelnen Emittenten. So befinden sich alleine in den Top 10 drei Anleihen von AB Inbev, die zusammen auf 0,54% Gewichtung kommen. Ich habe leider nicht herausgefunden, ob es ein Limit pro Unternehmen gibt, aber beim einfachen durchscrollen der Positionsliste scheint mir eine gute Diversifikation schon gegeben zu sein.
Die laufenden Kosten betragen 0,2% jährlich und ein paar der Top 10 Anleihen, die ich mir exemplarisch angeschaut habe, hatten Renditen im Bereich von 3,x%. Da erscheinen mir die Kosten für die Diversifikation noch angemessen. Das war vor ein paar Jahren mit Renditen um die Null noch deutlich schwieriger.
FAZIT
Einerseits bin ich mir nicht sicher, wie viel Qualität das Investment Grade Erfordernis gerade darstellt. Denn mit den gestiegenen Zinsen könnten m.E. auch viele Unternehmen aus dem BBB Bereich Probleme bekommen.
Andererseits sehe ich, dass ich mich mit der Einzeltitelauswahl von Anleihen mit mittlerer oder längerer Laufzeit schwer tue. Gleichzeitig habe ich die Woche meine kurz laufende OMV Anleihe zurückgezahlt bekommen und will eigentlich mehr Zinseinkommen und nicht weniger.
Am Ende des Tages habe ich mich für einen Kompromiss entschieden und steige mal wieder erstmal mit einer kleineren Position um 1% ein. Kleinvieh macht auch Mist und je nachdem wie sich die Zinslandschaft entwickelt, kann ich immer noch nachkaufen.
Warum nicht alternativ einer der iBonds von iShares: https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/anlegen/anleihen-etfs/ibonds-etfs-entdecken#vorteile-von-ibonds-etfs
VG Thomas
Der erste Grund ist, dass ich mich tatsächlich durch den Zufall der Pressemitteilung habe leiten lassen und auf diese iShares ETFs gar nicht gestoßen bin. Eine quick and dirty Recherche gerade eben lässt mich aber vermuten, dass die sich auf den gleichen Index beziehen wie die ETFs von DWS. Damit beinhalten sie wohl das gleiche Banken Klumpenrisiko wie die DWS Fonds. Wenn einen das nicht stört, könnte das schon was sein. Dann kommt es zur Auswahl am Ende wahrscheinlich wieder auf die typischen ETF Fragen an. Replizierend oder nicht, Kosten usw. Ich vermute aber, dass es da keine großen Unterschiede geben wird.
iShares € Corp Bond ex-Financials UCITS ETF
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Effektivverzinsung Per 07.Dez.2023 3,59%
Optionsbereinigte Duration Per 07.Dez.2023 4,87
Wenn man die Liquidität nicht braucht, ist Festgeld besser. Gibt 4,50% auf 5 Jahre mit österreichischer Einlagenischerung.
5 Jahre Festggeld ist mir nicht geläufig. Ich nutze Festgeld meist eher für einige Monate. Kenne auch noch wenige Jahre, aber keine 5-Jahre. Wo gibt es dieses Angebot? Wie funktioniert die österreichische Einlagensicherung?
So oder so ist der Nachteil an Festgeld, dass man eine zusätzliche Bankverbindung braucht.