Archiv der Kategorie: Analysen

Smava Finance Blog of the Year Top 15

 

27.3.2012 von admin.

Habe gerade mal nachgeschaut und mein blog gehört laut Jury tatsächlich zu den 15 besten in Deutschland. Über diese Wertschätzungen freue ich natürlich sehr :-) Im nächsten Schritt können die Leser voten und bestimmen wer den besten blog schreibt. Abstimmen kann man unter folgender Adresse:

http://www.smava.de/4824+Finance-Blog-of-the-Year-2012—Voting.html

Weitere Werbetrommeln werde ich, glaube ich, nicht rühren und allein deswegen habe ich sicher auch keine Chance zu gewinnen. Außerdem gibt es sehr gute blogs, wo es täglich was Neues gibt, was ich zeitlich nicht leisten kann. Ich hoffe aber nicht Letzter zu werden und werde außerdem demnächst die Chance nutzen mir die anderen blogs, die ich noch nicht kenne mal Näher anzuschauen.

Smava Finance Blog of the Year Nominierung

20.3.2012 von admin.

Habe heute eine Mail bekommen, dass mich einer meiner Leser bei Smava für den Finance Blog of the Year nominiert hat. Vielen Dank dem unbekannten Leser, der meint, dass ich da eine Chance habe :-)

Insgesamt sind 180 Blogs nominiert worden und eine Jury wählt nun bis zum 25. März die 15 besten aus. Danach kann der Sieger gevotet werden. Ich würde mich natürlich sehr freuen, falls ich bei der engeren Auswahl dabei wäre, aber wenn nicht wäre es auch kein Beinbruch.

Flugzeug Operating Leasing

18.3.2012 von admin.

In meinem blog habe ich bisher einen Bereich vernachlässigt, in dem ich selber seit über 10 Jahren professionelle Erfahrung habe, nämlich Flugzeugleasing. Meine eigenen Erfahrungen liegen zwar im Bereich der geschlossenen Fonds, wo der Fonds in der Regel jeweils ein einzelnes oder einige wenige Flugzeug hält, aber es gibt auch börsennotierte Gesellschaften mit wesentlich größeren Portfolien. Da ich mich in diesem Bereich besser auskenne als in den meisten anderen, habe ich mich entschieden erstmal diesen allgemeinen Beitrag zu schreiben, der das grundsätzliche Geschäftsmodell erläutert. In weiteren Beiträgen werde ich mir dann einzelne börsennotierte Gesellschaften anschauen.

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Gagfah – Stadtrat Dresden bestätigt den Vergleich

16.3.2012 von admin.

Der Stadtrat in Dresden hat den Vergleich mit der Gagfah bestätigt und damit sind die Klagen endgültig vom Tisch. Die Börse reagiert heute Morgen sehr positiv auf diese Nachricht. Der Kurs steigt um 7% auf über 6 Euro. Nach Verkündigung des Vergleichs und nun nach der Abstimmung im Stadtrat ist der Börsenwert nun schon mehr gestiegen als er ursprünglich bei Verkündigung der Klage gefallen ist. Und das obwohl der Vergleich ja nicht ganz kostenlos ist. Soviel zur efficient market hypothesis ;-) Spaß beseite mir scheinen diese Sprünge zu zeigen, dass die Bewertung nicht nur von mir als ziemlich niedrig eingeschätzt wurde und viele potentielle Käufer nur auf gute  Nachrichten warten.

2 Antworten auf “Gagfah – Stadtrat Dresden bestätigt den Vergleich”

  1. Tim Schaefer sagt:
    17.3.2012 bei 15:55

Ja, die Aktie ist günstig. Der Buchwert je Aktie liegt liegt fast 50% über der aktuellen Notiz.

Freilich gibt es jede Menge hausgemachte Probleme (Insiderverkäufe) und es stehen große Refinanzierungspakete an. Aber die Baustellen dürfte wohl alle saniert werden…Ich besitze die Aktie nicht, finde sie aber interessant.

Aktienanleihe auf Deutsche Telekom

9.3.2012 von admin.

WKN: GS9A6M

Wie in dem letzten Beitrag über France Telecom schon angedeutet, habe ich mir in den letzten Tagen wieder intensiver Gedanken über Aktienanleihen gemacht. Ich fragte mich, ob sie vielleicht als Kompromiss zwischen Tages-/Festgeld mit dem man derzeit real nur Geld verliert und Aktien bei denen ein Rückschlagrisiko besteht taugen können.

Wenn ich in der Vergangenheit Aktienanleihen mit ähnlicher Absicht gekauft habe, waren es immer sogenannte Protect Anleihen. Zwei Mal bin ich damit gut gefahren und einmal – wie berichtet – bei e.on nicht. Protect Anleihen zeichnen sich dadurch aus, dass es zwei relevante Kursniveaus gibt. Der eigentlich wirklich wichtige Kurs liegt bei den Anleihen, die ich mir angeschaut habe, in der Regel in der Nähe oder sogar über dem aktuellen Kurs bzw. wenn das nicht der Fall ist, ist die Rendite sehr niedrig. Zusätzlich gibt es noch einen weiteren Kurs, ich nenne ihn mal Protect Kurs, der während der gesamten Laufzeit nicht erreicht oder unterschritten werden darf. So lange diese Bedingung eingehalten wird, erhält man am Ende der Laufzeit 100% vom Nominalwert zurück, egal ob der eigentliche Bewertungskurs unter oder über dem am Stichtag aktuellen Kurs liegt. Der Sicherheitspuffer wird bei den Übersichten immer bezogen auf diesen „Protect Kurs“ angegeben. Die Krux, auf die ich bei e.on reingefallen bin, ist aber, dass sobald dieser unterschritten wurde, die Aktien zum Bewertungskurs ausgeliefert werden (es sei denn der aktuelle Kurs liegt darüber). Da habe ich nicht richtig aufgepasst, denn es war nicht mein Ziel einschätzen zu müssen, ob ein bestimmter Kurs in der Laufzeit unterschritten wird oder nicht. Ich wollte vielmehr darauf hinaus, damit leben zu können, wenn die Aktien zu einem aus heutiger Sicht niedrigen Niveau geliefert werden, weil ich sie zu diesem niedrigen Niveau wahrscheinlich sowieso kaufen würde .Nachdem ich mich jetzt noch mal damit beschäftigt habe, scheinen mir dafür ganz einfache Aktienanleihen besser geeignet zu sein.

Die Goldman Sachs Anleihe auf Deutsche Telekom, die ich gerade geordert habe, hat eine Laufzeit bis zum 19.12.2014 und einen Ausübungspreis von 6,50 pro Aktie. Wenn der Wert am Laufzeitende darüber liegt, erziele ich eine Rendite von ca. 7,5% p.a. Sollte der Kurs darunter liegen, kaufe ich praktisch die Aktie für 6,50. Aus heutiger Sicht hätte ich nichts dagegen zu diesem Kurs zu kaufen. Sollte sich natürlich die Lage der Gesellschaft deutlich verschlechtern, müsste ich die Anleihe verkaufen. Es ist also kein Festgeld, das man einfach vergessen kann. Wie Festgeld ist nur die Tatsache, dass man nach oben keine Luft hat, sollte der Kurs steigen. Ich habe zwar darüber nachgedacht, ob es klug ist auf diese Chance zu verzichten, aber letztlich kann ich damit leben, denn irgendwie muss der Risikopuffer zum heutigen Preis bezahlt werden. Im Vergleich zur Aktie hat man natürlich auch noch ein Emittenten Risiko, dass man für sich beurteilen muss. Um ehrlich zu sein, habe ich jetzt nicht versucht Goldman zu analysieren, sondern gehe davon aus, dass die überleben werden, auch wenn Lehman bewiesen hat, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Sollte ich wieder mehr in diesem Bereich machen, würde ich auf jeden Fall versuchen die Emittenten zu streuen und ggf. auch genauer unter die Lupe zu nehmen.

Indus mit guten Nachrichten für 2011

7.3.2012 von admin.

Die Indus Holding AG über die ich hier schön öfter berichtet habe und die eine meiner ältesten Aktien im Bestand ist, hat heute vorab Zahlen für 2011 veröffentlich.

Bei Umsatz, EBIT und Gewinn konnten jeweils Rekordzahlen erreicht werden. Der Konzernumsatz stieg um 13% auf 1,1 Mrd., das EBIT um 16% auf rund 118 Mio. und der Gewinn stieg sogar um rund 30% auf etwa 61 Mio. Euro.

Die Dividende soll von 0,90 Euro pro Aktie im Vorjahr erhöht werden. Wie hoch genau wurde noch nicht mitgeteilt. Damit nähert sich die Dividende langsam wieder dem Vorkrisenniveau von 2007 an, als noch 1,20 Euro pro Aktie gezahlt wurden. In der Krise musste die Dividende zeitweilig auf 0,50 Euro pro Aktie gekürzt werden.

Die Dividendenerhöhung unterstreicht, dass der Ausblick für 2012 stabil. Dies wird auch in der Pressemitteilung explizit bestätigt. Aus heutiger Sicht und auf Basis des bisherigen Auftragseingangs erwartete das Unternehmen ein Ergebnis auf dem Niveau von 2011. Man setzt auch auf weitere Zukäufe und hat mit 120 Mio. Liquidität die entsprechenden Mittel um diese unabhängig von Banken durchführen zu können.

FAZIT: Indus bleibt eines meiner Lieblingsunternehmen. Die Aktie wird eine meiner größten Positionen bleiben.

3 Antworten auf “Indus mit guten Nachrichten für 2011”

  1. willihope sagt:
    30.3.2012 bei 05:58

den würde ich nichmal mit der kneifzange anfassen!

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/indus-gruender-wahnsinn-ist-keine-ausrede/6260920.html

als partner von solchen menschen darf man sich nicht wundern wenn man irgendwann von denen auch betrogen wird!

  1. admin sagt:
    30.3.2012 bei 10:19

Herr Kill ist schon seit über 10 Jahren nicht mehr im Vorstand und seit 2009 auch nicht mehr im Aufsichtsrat der Indus Holding.

Gagfah – zur Abwechslung mal gute Nachrichten

5.3.2012 von admin.

Gagfah hat am Freitag mitgeteilt, dass die gerichtlichen Streitigkeiten mit der Stadt Dresden beigelegt werden sollen. Man ist sich mit der Stadt einig und der Stadtrat soll dem Vergleich voraussichtlich am 15. März zustimmen. Obwohl die Stadt Gagfah auf über eine Mrd. Euro verklagt hatte, kostet die Einigung Gagfah jetzt relativ wenig. Wesentliche Punkte sind aus meiner Sicht:

– Verlängerung der bestehenden Sozialcharte, die z.B. die Möglichkeiten für Mieterhöhungen einschränkt um 5 Jahre bis 2021

– Mindestinstandhaltungsinvestitionen pro qm von 7,56 Euro statt bisher 5 Euro

– Zahlungen an die Stadt Dresden, die teilweise den Mietern zugute kommen sollen, von 36 Mio. über 9 Jahre

– Übernahme der Verfahrenskosten in Höhe von 4 Mio.

Die echten Kosten belaufen sich also auf “nur” rund 40 Mio. Euro und das verteilt über 9 Jahre. Die zusätzlichen Instandhaltungskosten belasten zwar den cash flow helfen aber den Wert der Immobilien zu erhalten und wären insofern wahrscheinlich sowieso sinnvoll gewesen. Gagfah hatte ja auch schon vorher über das gesamte Portfolio die Instandhaltungsinvestitionen erhöht.

Insgesamt also eine sehr gute Nachricht, die einen großen Unsicherheitsfaktor aus der Aktie herausnimmt. Entsprechend springt auch der Kurs der Aktie heute um rund 23%. Die Marktkapitalisierung steigt damit um über 200 Mio. Euro. Als die Klage verkündet wurde hatte die Kapitalisierung um einen ähnlichen Betrag nachgegeben, damals war der Kurs allerdings noch bei 7 Euro.

Falls jetzt noch eine erfolgreiche Verlängerung/Umfinanzierung der 2013 auslaufenden großen Darlehen erreicht werden würde, wäre sicher noch mehr Luft nach oben.

France Telecom Jahresergebnis 2011

4.3.2012 von admin.

Am 22. Februar hat France Telecom die Zahlen für 2011 vorgelegt. Ich hatte mir das Unternehmen schon länger nicht mehr genauer angeschaut, denn eigentlich gab es auf den ersten Blick keine wesentlichen Neuigkeiten. Leider ist der Kurs dennoch von 18 bis 16 Euro zu denen ich gekauft hatte, auf aktuell etwa 11,40 Euro gesunken.

Wie erwartet, verlief das Geschäft von France Telecom leicht abschüssig, aber im Wesentlichen stabil. Umsatz und EBITDA gingen im einstelligen Prozentbereich zurück. Die Investitionen insbesondere in Netze stiegen hingegen um 6% an. Das Unternehmen nimmt dann noch einige Korrekturen für Sondereffekte vor, die ich auf die Schnelle nicht nachvollziehen kann. Auf der Basis liegen die Zahlen dann relativ nah am Vorjahr. Bezeichnend ist dennoch, dass das Unternehmen es in vielen Kennzahlen und Marktsegmenten positiv darstellt, dass sich die Lage langsamer verschlechtert hat als im Vorjahr. Die Finanzverschuldung hat sich ebenfalls leicht verschlechtert, liegt aber mit knapp über 2-fach EBITDA immer noch im vom Unternehmen mittelfristig angestrebten und meiner Meinung nach angemessenen Bereich.

Meine Einschätzung zu France Telecom hat sich durch die 2011′er Zahlen nicht wirklich geändert. Das Geschäftsmodell ist einerseits wenig Schwankungen unterworfen, aber andererseits durch eine schleichende aber stetige Verschlechterung geprägt. Das Wachstum in Afrika und dem Mittleren Osten kann den Konkurrenzdruck in Frankreich nicht aufwiegen. Auf Basis eines KGV von ca. 8 ist ein leicht schrumpfendes Unternehmen vielleicht einen Tick unterbewertet aber nicht deutlich. Die Dividendenrendite von aktuell über 11% ist ein attraktives Trostpflaster und eine gewisse Absicherung gegen weiter deutlich fallende Kurse, aber auch die Dividende sinkt. Während es für 2011 noch 1,40 Euro pro Aktien sein werden, können für 2012 nur noch etwa 1,30 pro Aktie erwartet werden.

FAZIT: Ein echtes Value Investment ist die Aktie in meinen Augen erst wieder, wenn absehbar ist, dass das Unternehmen nachhaltig ein wenn auch ggf. moderates Wachstum aller wichtigen Kennzahlen erreichen kann. Für ein schrumpfendes Unternehmen ist die Bewertung nicht niedrig genug. Da das Geschäftsmodell trotzdem wenig schwankend und die Dividendenrendite sehr attraktiv ist, geht mir die Aktie dennoch als teilweiser Ersatz für für meine viel zu hohen Tagesgeldbestände durch den Kopf. Im letzten Jahr haben die Kursverluste die Dividende allerdings mehr als überwogen. Vielleicht ist eine Aktienanleihe auf France Telecom ein vernünftiger Kompromiss in diesem Sinne. Ich werde mir mal anschauen, was es da so gibt und berichten, falls ich etwas für mich passendes finde.

Bolsas Y Mercados Jahresergebnis 2011

2.3.2012 von admin.

Bolsas Y Mercados Espanoles (BME), die spanische Börse, hat am Mittwoch die Jahreszahlen für 2011 vorgelegt. In meinen Augen sind die Zahlen recht unspektakulär ausgefallen, was ja in einem Euro Krisenstaat schon etwas Positives ist. Der netto Gewinn stieg um 0,6% und bereinigt um Einmaleffekte um 3,3%. Der Gewinn des vierten Quartals ging hingegen um 2,3% zurück, was das Unternehmen besonders darauf zurückführt, dass während des vierten Quartals Leerverkäufe verboten waren, was zu einem deutlich reduzierten Handelsvolumen führte. Mittlerweile sind Leerverkäufe wieder erlaubt.

Rechnet man die Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Clearing Tätigkeit heraus, da sie sich gegenseitig aufheben, macht das Eigenkapital 80% der verbleibenden Bilanzsumme aus. Ohne diese Korrektur beläuft sich das Eigenkapital nur auf 1,4% der Bilanzsumme. Ob die Börse beim Clearinggeschäft ein ernsthaftes Kontrahentenrisiko trägt ist mir nicht so ganz klar, aber bei der Deutschen Börse beträgt das Eigenkapital bezogen auf die volle Bilanzsumme auch nur 1,2% (Ende 3. Quartal 2011) und soweit scheint die niedrige Quote zumindest branchenüblich zu sein.Langfristige Finanzverbindlichkeiten hat BME nicht.

Bei einem Kurs von etwas über 20 und mit einem KGV und KCV jeweils um die 11, ist das Unternehmen für mich nach wie vor günstig, aber nicht spektakulär günstig bewertet. Die Dividendenrendite um die 8% hilft den Kurs nach unten abzusichern, allerdings entspricht diese Dividende gut 90% des netto cash flow aus operativem Geschäft. Sollte sich das Geschäft also verschlechtern, müsste die Dividende wahrscheinlich auch schnell gekürzt werden. Bei spanischen Dividenden ist außerdem zu beachten, dass eine Quellensteuer anfällt, die vom deutschen Fiskus nicht angerechnet wird. Der Grund dafür ist, dass man sich in Spanien Quellensteuern bis zu 1.500 Euro erstatten lassen kann. Der deutsche Fiskus macht es sich deshalb einfach und verweist den deutschen Steuerzahler auf diese Möglichkeit. Früher brauchte man dafür auch noch ein spanisches Bankkonto. Das soll seit 2011 nicht mehr der Fall sein und ich werde demnächst mal versuchen mir die Quellensteuer für 2011 zurückzuholen.

Auf dem aktuellen Niveau werde ich meinen Bestand weiter halten, aber nicht zukaufen. Meine Stopp Loss Order habe ich aufgrund der aktuell stabilen bis positiven Entwicklung auslaufen lassen. Ggf. werde ich dann kurzfristig „manuell“ verkaufen, falls es doch noch mal rapide runter geht.

Accell Group 2011’er Ergebnisse

25.2.2012 von admin.

Wie berichtet, bin ich im Dezember bei der Accell Group nach einem überproportionalen Kursrückgang im Herbst ausgestoppt worden. Wie auch bei Vale war mein timing dabei mies. Kurz nach dem Verkauf stieg die Aktie wieder an. Ich konnte mich schon vorher nicht dazu durchringen, bei den vermeintlich günstigen Kursen nachzukaufen, da ich ein Informationsdefizit befürchtete. Stand heute waren die Kurse allerdings wirklich günstig zum nachkaufen. Wer zu meinem Stop Kurs gekauft hat, steht heute bei etwas über 30% im Plus. Man könnte sagen: Analyse soweit richtig, aber Timing total falsch.

Diese Woche wurden die Zahlen für das Gesamtjahr 2011 veröffentlicht. Der Umsatz stieg um 9% und der Gewinn um 11%. Der Umsatzanstieg entspricht dem Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2010. Der Gewinn wurde netto durch Einmaleffekte positiv beeinflusst. Das Umsatzwachstum stammte zu 4% aus organischem Wachstum und zu 5% aus Akquisitionen. Wie bereits berichtet, ist es ein Teil der Strategie der Accell Group durch Akquisitionen Skaleneffekte zu vergrößeren. Da die Fahrradbranche sehr kleinteilig ist, leuchtet mir dieser Ansatz durchaus ein. Insbesondere da ich bisher den Eindruck habe, dass die Akquisitionen preislich ausreichend diszipliniert erfolgen.

Das organische Umsatzwachstum basiert zu einem großen Teil auf dem Boom von Elektrofahrrädern in den Niederlanden und besonders in Deutschland. Diese beiden Länder stehen zusammen für 62% des Umsatzes der Accell Group und Elektrofahrräder machen mittlerweile 31% des Umsatzes des Segments Fahrräder aus.

Die Fremdfinanzierung steht im Jahresvergleich relativ unverändert beim 2,0 fachen EBITDA (Vorjahr 1,9 fach). Für mich ist die Fremdfinanzierung damit akzeptabel und neutral für die Beurteilung der Attraktivität der Aktie. Durch die relativ deutlichen Kursanstieg ist die Bewertung nicht mehr ganz so günstig wie bei meiner Erstbesprechung der Aktie, aber bei einem erwarteten 2012′er KGV von 10,3, einem KCV von 8,7 und einer Dividendenrendite von 4,8% kann man bei einem Wert, der seit Jahren deutliches Wachstum ausweist auch nicht direkt von teuer sprechen.

FAZIT: Auf Basis der Fakten bleibe ich positiv. Das einzige was mich dennoch zweifeln lässt, ist das Erlebnis aus dem letzten Jahr große Kursausschläge zu erleben, ohne dazu Informationen im Netz finden zu können. Der Geschäftsbericht soll am 15. März veröffentlicht werden (dieses update basiert auf der vorab Pressemitteilung). Davor werde ich wohl nicht wieder einsteigen, es sei denn der Markt insgesamt würde überraschend massiv korrigieren. Eigentlich wollte ich gar nicht wieder einsteigen, aber durch dieses update bin ich fundamental eher wieder der Meinung, dass einiges für das Unternehmen spricht.

P.S. Ich überlege schon länger, welche Unternehmen von der Wiedereinführung der D-Mark profitieren oder zumindest unterdurchschnittlich leiden würden. Beim Schreiben dieses updates ist mir klar geworden, dass die Accell Group so ein Unternehmen sein müsste. 62% des Umsatzes werden in den Niederlanden und Deutschland erzielt. Beides Länder deren Währungen vermutlich aufwerten würden, sollte der Euro auseinanderbrechen. Produziert wird hingegen fast ausschließlich in Asien, so dass der Einkauf bei einer Wiedereinführung von Gulden und D-Mark deutlich günstiger werden sollte. Dies könnte entweder die Margen sogar verbessern oder zumindest durch mögliche Preissenkungen stabilisierend auf die Nachfrage wirken.