Archiv der Kategorie: Bücher

Buch: Dieses Mal ist alles anders: Acht Jahrhunderte Finanzkrisen

von Carmen M. Reinhardt und Kenneth S. Rogoff

 

Dieses Mal möchte ich ein exzellentes Buch vorstellen, auf das ich durch John Mauldin (https://value-shares.de/2013/03/10/3-buecher-von-john-mauldin/) aufmerksam geworden bin. Das Buch erschien 2009 mitten in der Finanzkrise, die damals noch mehr Bankenkrise und weniger Staatsfinanzenkrise war. Die beiden Autoren sind BWL Professoren an den Universtitäten Maryland bzw. Harvard und das merkt man dem Buch im positiven Sinne an. Ich meine damit nicht, dass es voller Theorie und Formeln ist, sondern, dass es auf einer fundierten Datenbasis beruht und nicht nur Annekdoten beleuchtet. Die Kernnachricht des Buchs steht schon im Titel: Wenn Entwicklungen, hier insbesondere Schuldenstände, so weit gegangen sind, dass sogenannte Experten argumentieren, warum frühere Erfahrungen und Grenzen nicht mehr gelten, es dieses Mal also alles anders ist, gilt es sehr vorsichtig zu werden. In Wirklichkeit ist es eben fast nie anders…

 

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3 Bücher von John Mauldin

Der texanische Ökonom und Analyst John Maulding entwickelt sich langsam aber sicher zu einem meiner Lieblingsautoren für Wirtschaftsbücher. Eigentlich wollte ich heute zwei Bücher von ihm vorstellen, aber als ich gerade bei amazon geschaut habe, ob es die Bücher vielleicht auch in deutsch gibt, ist mir aufgefallen, dass ich noch ein drittes Buch von ihm besitze, das nun auch noch aufnehme.

Die Bücher sind:

1) Just one Thing – herausragende Investoren schreiben darüber was aus ihrer Sicht für den Erfolg wichtig ist

2) Endgame – Analyse der Staatsfinanzkrise in den USA und Europa aus dem Jahr 2011

3) little Book of Bulls Eye Investing – aktualisierte Kurzfassung seines Investment Bestsellers von 2004

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Buch: Best Practices for Equity Reseach Analysts

von James J. Valentine

 

Wenn ich Unternehmen und Aktien analysiere ist mir immer klar, dass ich hauptsächlich aus Zeitgründen über ein gehobenes Amateur Niveau nicht hinaus komme. Andererseits kochen die professionellen Analysten auch nur mit Wasser. Wie groß ist der Unterschied also zwischen privatem Blogger und dem Analysten einer Investmentbank? Hauptsächlich mit dieser Frage im Kopf, habe ich das heute vorgestellte Buch gelesen.

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Buch: Regel Nummer 1

von Phil Town

In Regel Nummer 1 geht es darum, wie man als Privatinvestor sein Geld erfolgreich im Value Investment Stil investiert. Der Titel Regel Nummer 1 geht auf Warren Buffet zurück, der in dem Buch wie folgt zitiert wird: „Für die Geldanlage gibt es nur zwei Regeln. Regel 1: kein Geld verlieren. Regel 2: Regel 1 nicht vergessen.“ Phil Town interpretiert Regel 1 dann so, dass man auf die Dauer kein Geld verlieren wird, wenn man ein „wunderbares Unternehmen zu einem attraktiven Preis kauft.“

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Buch: Der Schwarze Schwan

von Nassim Nicholas Taleb

 

Ich habe mir vorgenommen in Zukunft hier auch Wirtschafts- und Finanzbücher vorzustellen, die ich gelesen habe. Am Anfang wird es ein paar mehr Vorstellungen geben, wenn ich sukzessive Bücher vorstelle, die ich längst schon gelesen habe. Später werde ich dann immer kurz was schreiben, wenn ich wieder mit einem Buch durch bin. In dem neuen Register Bücher werde ich dann Links zu den einzelnen Buchvorstellungen sammeln, damit Leser die später dazustoßen und nicht laufend jeden Artikel mitbekommen sie übersichtlich wiederfinden können. Das erste Buch, über das ich hier mal geschrieben habe, war Stalking the Black Swan. Deshalb fand ich es naheliegend meinen Neuanfang bei den Buchvorstellungen mit dem Buch zu beginnen, das den Begriff Schwarzer Schwan für das Finanzwesen geprägt hat.

 

Der „Schwarze Schwan“ ist im englischen Original im Jahr 2007 erschienen und in meinen Augen bereits ein Klassiker, den jeder lesen sollte, der sich am Kapitalmarkt tummelt. Schwarze Schwäne sind nach der Definition von Taleb sehr seltene Ereignisse außerhalb der regulären Erwartungen, die große Auswirkungen haben und im nachhinein (aber nicht im Voraus) erklärt werden können. Das Buch zeigt, dass gerade die Kapitalmärkte, aber nicht nur die, sehr stark von schwarzen Schwänen beinflusst werden, auch wenn es schwer ist sie einzukalkulieren.

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Vortrag von Nassim Taleb – Fragilität und Anti Fragilität

9.5.2012 von admin

Ich hatte gestern Abend das Vergnügen einen Vortrag von Nassim Taleb zu hören. In der Finanzwelt ist er inzwischen sicherlich den meisten als Autor des Buches „Der Schwarze Schwan“ bekannt.

http://www.amazon.de/Der-Schwarze-Schwan-unwahrscheinlicher-Ereignisse/dp/3423345969/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1336550937&sr=1-1

Schwarze Schwäne sind unerwartete Ereignisse mit großen Wirkungen. Ein schönes generisches Beispiel aus dem Buch hat er gestern Abend noch mal wieder in Erinnerung gerufen: „Ein Truthahn geht 1.000 Tage davon aus, dass der Züchter, der ihn regelmäßig füttert und sich auch sonst um ihn kümmert Truthähne gerne hat. Mit jedem Tag an dem es so läuft steigt die statistische Signifikanz, dass es auch in der Zukunft so weitergehen wird. Das geht so weiter bis kurz vor Thanksgiving…“ Schwarze Schwäne sind schwer hervorzusehen, trotzdem sollte man sich bemühen nicht zu viele lineare Annahmen in einer nicht linearen Welt zu machen.

Eigentlich ging es aber um sein neues Thema, das auf das alte aufbaut und zu dem dieses Jahr auch noch ein neues Buch erscheinen wird. Der Vortrag begann mit der Frage was das Gegenteil von fragil ist. Spontan kommen den meisten dabei stabil, robust oder ähnliches in den Sinn. Taleb argumentiert aber, dass diese nicht das Gegenteil sind. Robust bedeutet nur, dass sich der Zustand bei Störungen nicht verschlechtert. Das echte Gegenteil von fragil wäre es aber, wenn der Zustand sich bei Störungen verbessert. Im organischen Bereich gibt es so was in bestimmten Grenzen durchaus. Der menschliche Körper braucht zum Beispiel leichten Stress z.B. Sport um sein Niveau zu halten oder zu verbessern. Bei Untätigkeit verschlechtert sich der Zustand. Für den Finanzmarkt ergibt sich dabei auch die Fragestellung, wie man sich aufstellen kann, um bei schwarzen Schwänen nicht nur robust geschützt zu sein, sondern sogar zu profitieren. Eine Möglichkeit könnte es sein Puts zu kaufen, die deutlich out of the money sind. Auf die Art verliert man längere Zeit kontinuierlich die Prämie für den Put, aber wenn der schwarze Schwan kommt, sollte man mit dem entscheidenden Put weit mehr verdienen als man vorher in erfolglose Puts investiert hat. Dies müsste so sein, weil Optionen häufig mangels praktikabler Alternativen immer noch nach der Black Scholes Formel bewertet werden. Diese unterschätzt aber die die Häufigkeit von schwarzen Schwänen deutlich.

In dem Vortrag war noch eine Menge weiterer Stoff zum Nachdenken enthalten und ich werde mir das neue Buch auf jeden Fall kaufen, sobald es auf dem Markt ist. Wer jetzt schon Interesse hat, kann auch googeln, denn er hat wohl schon wissenschaftliche Artikel zu dem Thema veröffentlich.

Stalking the Black Swan

26.6.2011 von admin.

ISBN 978-0-231-15048-4

Heute berichte ich nicht über eine Anlageentscheidung, sondern über ein gutes Buch, dass ich gerade gelesen habe: „Stalking the Black Swan – Research and Decision Making in a World of Extreme Volatility“. Der Autor, Kenneth A. Posner, ist ein amerikanischer Aktienanalyst, der 15 Jahre für Morgan Stanley tätig war. Wie der Titel schon verrät, geht es um sogenannte Schwarze Schwäne also extreme Ereignisse, die nach den in ruhigen Zeiten angenommenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen äußerst selten vorkommen müssten, aber in der Realität erstaunlich häufig auftreten.

Unabhängig vom Thema vertritt Posner, wie ich, die Ansicht, dass man mit fundamentaler Analyse Renditen erzielen kann, die besser sind als der Marktdurchschnitt. Er empfiehlt als ein Teil davon die eigenen Prognosen zunächst auf den Marktkonsens zu basieren und zwar so lange bis man aus fundierten Gründen zu einer abweichenden Hypothese kommt, die die Basis für eine überproportionale Rendite sein kann. Diese Hypothese sollte so formuliert sein, dass sie anhand objektiver Ereignisse in einem überschaubaren Zeitraum getestet und ggf. falsifiziert werden kann. Ohne diese objektiven Tests ist man gefährdet neue Informationen so auszulegen, dass in das eigene Weltbild passen. Mit den objektiven Tests bekommt man feed-back, das man nutzen kann, um seine künftigen Analysen zu verbessern.

Es ist wenig überraschend, dass Posner zum eigentlichen Thema weder Vorschläge hat wie Schwarze Schwäne künftig vermieden werden können noch den perfekten Weg sich davor zu schützen. Dennoch fand ich das Buch sehr interessant, da seine Hinweise helfen können potentielle Schwarze Schwäne früher zu erkennen. Es geht dabei darum:

  • den Blick auf das Wesentliche in der Flut von alltäglichen Informationen nicht zu verlieren,
  • in Szenarien mit Wahrscheinlichkeiten zu denken,
  • in den Szenarien asymetrische Verteilungen der künfigen Entwicklung auszumachen (Beispiel: Wenn nur die positive Entwicklung aller wesentlichen Wettbewerbsparameter eines Unternehmens einen aktuellen Börsenkurs rechtfertigen, ist es Zeit zu verkaufen, da sich auf Dauer nie alle Parameter positiv entwickeln.),

Interessant sind auch seine Überlegungen dazu, dass Financial Modelling und Methoden wie die Monte Carlo Analyse Entscheidungen und Analysen zwar verbessern und erleichtern können, andererseits aber auch gefährlich werden können, sobald sich wesentliche Kriterien verändern, ohne dass der Anwender dieser Modelle dies bemerkt.

Sämtliche Kapitel sind gespickt mit Fallbeispielen aus dem Berufsleben des Autors und daher sehr anschaulich. Mehr zu dem Buch und dem Autor gibt es unter: http://www.stalkingtheblackswan.com/

Kaufen kann man das Buch hier: