Archiv für den Tag: 15. Januar 2013

Opap – Update

27.3.2011 von admin.

Die Umsatz- und Gewinnentwicklung war im letzen Quartal deutlich schlechter als in den 3 Quartalen zuvor. Die Umsätze gingen um 14% zurück, was in erster Linie auf die schlechte wirtschaftliche Lage und zum kleineren Teil auf die geringere Anzahl von Werktagen zurückzuführen ist. Für das gesamte Jahr 2010 ging der Umsatz um 5,5% zurück, während es in den ersten neun Monaten nur 2,4% gewesen waren. Das hat damit zu tun, dass im Sommer die Fußball WM die Umsätze noch hoch gehalten hat. Das EBITDA ging im vierten Quartal um 21% zurück. Für das Gesamtjahr ergeben sich so immer noch deutliche 5,8% Rückgang. Noch schlimmer bertroffen ist der operative Cash Flow. Er ging für das Gesamtjahr um 34% und im vierten Quartal sogar um 68% zurück. Das Unternehmen gibt einige Sondereffekte an, um diese negative Entwicklung zu erklären. Ein wesentlicher Faktor sind die im Jahr 2009 eingeführten Sondersteuern, die im Jahr 2010 erstmals den Cash Flow belastet haben. Ob die Steuern im vierten Quartal gezahlt wurden und so den dramatischen Einbruch in diesem Quartal erklären würden, geht aus der Pressemitteilung zu den 2010′er Ergebnissen nicht hervor.

Auf Basis dieser Zahlen hat das Unternehmen die Dividende auf 1,54 je Aktie gekürzt. Im Jahr 2009 waren es noch 1,75 je Aktie gewesen. Dies wird von dem Unternehmen damit begründet, dass die Finanzierungsbasis gestärkt werden soll, da Fremdmittel derzeit trotz der soliden Bilanz kaum zu Zinsen unterhalb derer die Griechenland zahlen muss zu bekommen sind (griechische Anleihen rentieren aktuell mit mehr als 15%) . Eine Fremdfinanzierung macht somit derzeit für das Unternehmen wenig Sinn. Trotz der Kürzung liegt die Dividendenrendite damit auf dem aktuellen Kursniveau noch über 9%. Analysten gehen in den kommenden beiden Jahren von weiter sinkenden Dividenden aus, aber so lange diese wie erwartet moderat ausfallen sollte sie bei diesem Kursniveau über 8% bleiben. Wenn man den operativen Cash Flow des vierten Quartals auf ein Jahr hochrechnet könnte die Dividende zwar deutlich stärker sinken, aber selbst dann wären noch 4% bis 5% möglich. In meinen Augen nicht schlecht für ein vorsichtiges Szenario.

Für mich bleibt die Aktie von Opap attraktiv, allerdings werde ich quartalsweise insbesondere auf die Entwicklung des operativen Cash Flow achten. Weiter einstürzen sollte er nicht, sonst müsste ich meine Meinung wohl ändern. Die operativen Ergebnisse sind für mich wie immer wichtiger als der Kurs. Der könnte durchaus nochmal unter Druck kommen, da ich kürzlich gelesen habe, dass der griechische Staat seinen Anteil verkleinern muss.

 

2 Antworten auf “Opap – Update”

  1. Benny Stobbelaar sagt:
    29.4.2011 bei 13:16

Ich habe Ihren Link von der Warren Buffett Gruppe auf Xing. Ich muss sagen, Sie interessieren sich offensichtlich für die gleichen Titel wie ich. Ich habe bereits Gagfah im Depot und interessiere mich schon länger für Opap. Zum ersten mal habe ich über Opap in einer Depotanalyse von Filip Weintraubs Investmentfonds gelesen. Auch Prof. Dr. Otte hat einige male darüber gesprochen.

Panik wegen Japan?

16.3.2011 von admin.

Nach der Katastrophe in Japan haben die Märkte weltweit recht heftig reagiert, wobei eine Korrektur in Deutschland wohl ohnehin fällig gewesen ist. Vielleicht war die Reaktion des DAX deshalb so deutlich. Ansonsten kann ich diese Reaktion nämlich nicht ganz nachvollziehen.

Ich habe mal einen in meinen Augen klugen Spruch gelesen: “If you want to panik make sure you are the first”. Bin ich in diesem Fall nicht gewesen, weil ich keinen Grund sehe und auch weil die Profis bei plötzlichen Ereignissen ohnehin immer schneller reagieren können. Falls ich japanische Aktien hätte, wäre ich trotzdem ausgestiegen, bis klar ist wie sich die Reaktorunfälle entwickeln, aber bei vielen anderen Aktien verstehe ich (noch) nicht, warum die Kurse so abgerutscht sind. Warum soll es z.B. France Telecom schlechter gehen, weil in Japan eine Katastrophe abläuft? Der Wiederaufbau in Japan könnte durch den Stahlbedarf Unternehmen wie Vale unter Umständen sogar helfen. Ich bin in der letzten Krise gut damit gefahren meine Aktien  zu behalten und sukzessive in kleinen Schritten nachzukaufen. Ich habe vor jetzt auch wieder so verfahren. Von France Telecom und Vale habe ich heute jeweils noch mal kleinere Stückzahlen gekauft. Ich werde mich aber nicht unbedingt auf diese beiden beschränken, sondern die weiteren Entwicklungen abwarten und dann entscheiden.

France Telecom

14.3.2011 von admin

ISIN: FR0000133308

France Telecom ist einer der größten Telekom Konzerne Europas. Ebenso wie die Deutsche Telecom handelt es sich um einen ehemaligen Staatskonzern, der sich heute noch zu knapp 27% direkt oder indirekt im staatlichen Eigentum befindet. Die Hauptmarke des Konzerns insbesondere im Ausland und im Mobilfunk ist „Orange“. France Telecom hat rund 200 Millionen Kunden in 42 Ländern. Insbesondere in Afrika und dem Mittleren Osten ist France Telecom häufig präsent. Dort ist das Unternehmen in 20 Ländern vertreten. Trotz der großen regionalen Diversifikation ist Frankreich nach wie vor der mit Abstand wichtigste Mark für France Telecom. Im Jahr 2010 wurden 59% des Umsatzes im Heimatmarkt erwirtschaftet. Jeweils 10% entfielen auf Spanien und Polen. Die verbleibenden 39 Länder trugen vergleichsweise geringe 21% zum Umsatz bei. Beim Gewinn hat der Heimatmarkt sogar eine noch wichtigere Rolle.

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Update 2: Gagfah

5.3.2011 von admin.

Am Freitag den 04. März hat die Stadt Dresden der Gagfah mitgeteilt, dass es zu einer Klage kommen könnte, da die Stadtverwaltung davon ausgeht, dass die Gagfah die beim Ankauf der städtischen Wohnungsgesellschaft für 1,7 Mrd. Euro vereinbarte Sozial Charta nicht eingehalten hat. Die Sächsische Zeitung berichtet in diesem Artikel über die Forderungen, die sich im Extremfall auf 925 Mio. Euro belaufen könnten:

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2704016

Gagfah ist aufgrund von dieser Meldung um fast 10% auf 7,73 Euro pro Aktie gefallen. Das bedeutet, dass die Börsenkapitalisierung des Unternehmens an einem Tag um rund 200 Millionen Euro gesunken ist. Auch wenn in dem Artikel von Maximalforderungen von fast 1 Mrd. Euro die Rede ist, halte ich das bis jetzt für eine übertriebene Reaktion des Marktes auf diese negative Überraschung. Nach meiner persönlichen Erfahrung achten die Entscheider bei Fortress die hinter dem Gagfah Management stehen sehr genau darauf sich nicht in juristisch angreifbare oder zumindest nicht in juristisch unhaltbare Positionen zu begeben.Entsprechend hat die Gagfah auch dementiert gegen die Verträge verstoßen zu haben:

http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=202654&p=irol-newsArticleAdHoc&ID=1536055&highlight=

Außerdem mahlen die Mühlen der deutschen Justiz langsam, Gagfah wird die besten Anwälte bemühen und der Stadtrat hat noch nicht mal entschieden, ob er die hohen Kosten, die so ein Verfahren mit sich bringt überhaupt riskieren will. Für mich läuft das eher auf einen Vergleich hinaus, dessen Summe deutlich unter den 200 Mio. liegt, die der Wert des Unternehmens am Freitag gesunken ist.

Sollten sich allerdings die Hinweise verstärken, dass die Position von Gagfah sehr schwach ist und die drohende Zahlung tatsächlich sehr hoch ist, würde ich überdenken anders als bisher geplant alle Aktien sofort zu verkaufen, denn damit wäre für mich ein extremer Vertrauensverlust verbunden. Soweit ist es aber nocht nicht. Es gilt die Aktie weiter genau zu verfolgen.

Vale

27.2.2011 von admin.

ISIN: BRVALEACNPA3

Vale ist der zweitgrößte Minenkonzern der Welt. Er ist der größte Produzent von Eisenerz und der zweitgrößte Produzent von Nickel weltweit. Der Konzern ist in Brasilien beheimatet und produziert dort auch große Mengen Eisenerz. Vale ist aber längst nicht auf Brasilien beschränkt. Der Konzern ist in praktisch allen Teilen der Welt von Nord- und Südamerika, über das südliche Afrika, Zentral- und Ostasien bis Australien tätig. Die beiden größten Konkurrenten von Vale sind die australischen Konzerne Rio Tinto und BHP Biliton. Zusammen beherrschen diese drei Konzerne 70% des weltweiten Eisenhandels und verfügen entsprechend über eine große Marktmacht. Diese haben sie 2010 genutzt um gegenüber ihren wichtigsten Kunden in diesem Segment den Stahlkonzernen durchzusetzen, dass die Preise künftig quartalsweise festgesetzt werden und sich stärker an den Spotpreisen der Börsen orientieren. Früher waren einjährige Verträge mit frei verhandelten Preisen üblich. Die Börsenumsätze für Eisen sind im Vergleich zum insgesamt gehandelten Volumen relativ gering und so kann es auf dem Sportmarkt schneller zu deutlichen Ausschlägen kommen.

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Update – Gagfah

18.2.2011 von admin.

Nach meinem ersten Beitrag zum Thema Gagfah ist in der Fernsehsendung Monitor (wieder) negativ über Gagfah berichtet worden. Der Kurs ist daraufhin zeitweise um 8% eingebrochen.

http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2011/0217/wohnen.php5

Ob die Instandhaltungen wirklich über das ganze Portfolio geradezu gefährlich niedrig sind oder ob es sich in dem Bericht um krasse Einzelfälle handelt, kann ich nicht beurteilen. Es spricht m.E. nichts dagegen nur die absolut notwendigen Instandhaltungen vorzunehmen, insbesondere wenn das Mietniveau sehr niedrig ist und die Mieten nicht erhöht werden können, aber Gesetze und Vorschriften sollten natürlich eingehalten werden. Der erneute negative Beitrag ist auf jeden Fall ein Grund mehr die Aktie genau im Auge zu behalten. Mein erster stop loss Auftrag ist bei etwas über 8 Euro ausgeführt worden.

Im Februar hat es erstmals seit 2008 wieder Directors Dealings gegeben. Während 2008 die Führungsriege immer gekauft hatte (zu Kursen zwischen 8 und 9 Euro), hat nun ein Mitglied des Verwaltungsrates Aktien im Wert von 4,6 Mio. Euro zu einem Kurs von 7,50 Euro verkauft. Das bestärkt meine Sorge / Einschätzung, dass bei Gagfah auf einem Niveau von 8 bis 9 Euro das Ende des starken Anstiegs erreicht sein könnte.

http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=202654&p=irol-directorsdealings

Gagfah

13.2.2011 von admin.

ISIN LU0269583422

Gagfah ist ein Wohnungsunternehmen, das bis 2004 der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) gehörte und dann an die Private Equity Gesellschaft Fortress Investment Group (Fortress) verkauft wurde. Der Bezug zu Fortress verbindet mich persönlich mit Gagfah, da ich in der Zeit nach der Akquisition und vor dem Börsengang bei Fortress angestellt war. Allerdings war ich für einen anderen Fonds tätig und hatte selber mit Gagfah nichts zu tun.

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BME – Bolsas Y Mercados Espanoles

5.2.2011 von admin.

ISIN ES0115056139

BME betreibt sämtliche Aktien- und Terminbörsen in Spanien, insbesondere die Börse in Madrid. Die Gesellschaft befindet sich zu rund 70% im Streubesitz. Die verbleibenden rund 30% der Anteile verteilen sich auf 5 spanische und eine französische Bank mit Anteilen zwischen 3,9% und 5,6%. Die Börsenkapitalisierung beträgt 1,7 Mrd. Euro. Zum Vergleich beträgt die Börsenkapitalisierung der Deutschen Börse mit 11,2 Mrd. Euro fast das Zehnfache. Der Umsatz der Deutsche Börse ist hingegen nur etwa sieben und der Jahresüberschuss nur 3 mal so hoch wie der von BME. Auch wenn solche oberflächlichen peer group Vergleiche mit Vorsicht zu genießen sind, scheint die Schwäche des Marktes in Spanien im Kurs der BME schon recht deutlich berücksichtigt zu sein.

Die Wirtschaft Spaniens ist seit dem Jahr 2000 unter anderem Dank der Einführung des Euro und der Unterstützung der EU jedes Jahr bis zur Finanzkrise im Jahr 2008 stark gewachsen. Das jährliche reale Wachstum lag im Durchschnitt bei deutlich über 3%. Entsprechend hat sich auch der Index der größten spanischen, börsennotierten Unternehmen, der Ibex 35, von 2003 bis November 2007 mehr als verdoppelt. In der Finanzkrise hat er sich im Vergleich zu den Höchstständen mehr als halbiert. Trotz der Euro Krise hat sich der spanische Markt im Vergleich zu seinen Tiefstständen im März 2009 deutlich erholt und steht derzeit um etwa 40% höher als im März 2009.

Die Geschäftsentwicklung von BME spiegelt die wirtschaftliche Entwicklung Spaniens und des Aktienmarkts überproportional wieder. In den Jahren 2003 bis 2007 wuchs der Umsatz um durchschnittlich über 20% jährlich. EBITDA und netto Gewinn sogar um über 30% jährlich. In den Jahren 2008 und 2009 gingen Umsatz und Gewinn hingegen deutlich zurück. Der Umsatz um 8% bzw. 10% und der netto Gewinn um 5% in 2008 und sogar 21% im Jahr 2009. In den ersten neuen Monaten des Jahres 2010 konnte der Abwärtstrend vorerst gestoppt werden. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2009 konnten sowohl Umsatz als auch EBITDA leicht zulegen. Der netto Gewinn verharrte auf demselben Niveau wie im Vergleichszeitraum. Trotz der Stabilisierung erwarten Analysten bis 2012 weitere Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Das Unternehmen hat keine Finanzschulden, die es bei sinkenden Umsätzen in Schwierigkeiten bringen könnten und erreichte selbst 2010 noch einen Return on Equity von über 30%. Obwohl die Dividende im Vergleich zu 2008 und 2009 künftig wahrscheinlich um ca. 20% gekürzt wird, ergibt sich immer noch eine Dividendenrendite von ca. 7,5%. Allerdings ist BME mit dieser Dividende bei einer Ausschüttungsquote von mehr als 90% des netto Gewinns an der Grenze. Sollte das Ergebnis weiter zurückgehen, wird auch die Dividende weiter gekürzt werden müssen. Anderseits käme die Aktie auf eine Dividendenrendite von über 9% sobald die Dividende der Jahre 2008 und 2009 wieder erreicht wird.

Risken:

Im Vergleich zum Jahr 2003 notiert der Ibex 35 Index aktuell um ca. 50% höher. Es besteht das Risiko, dass der spanische Aktienmarkt bei weiter sinkenden Umsätzen weiter fällt. Ob es dazu kommen wird, hängt von vielen volkswirtschaftlichen aber auch politischen Faktoren ab, die zu beurteilen für mich reine Spekulation wäre. Allerdings handelt es sich bei BME trotz dieser Risiken um einen Unternehmen, dessen Geschäftsmodell nicht verschwinden wird.

Sollte der Euro auseinanderfallen, würde die „new Peseta“ sicherlich abwerten, was für den in Euro rechnenden Investor ungünstig wäre. Anders als im Falle Griechenlands halte ich dieses Risiko für Spanien noch für wenig wahrscheinlich.

Neben den allgemeinen Problem der Eurozone kämpft Spanien derzeit mit Problemen im Sparkassensektor (Cajas) und mit stark sinkenden Immobilienpreisen, da in Vorkrisenzeiten zu viel spekulativ gebaut wurde. Diese Probleme könnten den spanischen Finanzmarkt und damit auch die Börse noch stärker treffen, als derzeit für mich absehbar.

 

Fazit:

Die Finanzstruktur ohne Finanzschulden ist extrem solide und die aktuelle Dividendenrendite ist in meinen Augen so hoch, dass sie selbst bei einer deutlichen Reduzierung noch attraktiv wäre. Wie tief die Krise am Rand der Eurozone noch wird und insbesondere auch welche weiteren Auswirkungen die Finanz- und Immobilienkrise in Spanien auf die dortigen Finanzmärkte haben wird, ist für mich nicht vorherzusagen. So lange mir BME solide erscheint bin ich bereit bei sinkenden Kursen weiter nachzukaufen. In Erwartung möglicherweise weiter sinkender Kurse ist meine Einstiegsposition zu einem Einstiegskurs von 18,93 derzeit klein. Dies sind die wesentlichen Gründe, die mich dazu bewogen hat Aktien von BME zu kaufen und auf eine mittelfristige Trendumkehr zu warten. In meinen Augen ist dies kein Wert im Sinne von Kostolany (kaufen und vergessen). Im Gegenteil, die Lage in Spanien sollte kontinuierlich beobachtet werden, um das Engagement bei einer sich beschleunigenden negativen Entwicklung konsequent wieder zu beenden.

Wer, wie ich, in diesen Wert investieren möchte und die Order in Deutschland platziert, sollte ein Limit setzten, da hier die Umsätze recht überschaubar sind.

Opap

5.2.2011 von admin.

Greek Organisation of Football Prognostics S.A.

ISIN GRS419003009

OPAP oder auch Greek Organisation of Football Prognostics S.A. ist die größte griechische Gesellschaft für Lotto und Sportwetten. Größter Aktionär ist derzeit mit 34% noch der griechische Staat wobei gemäß Presseberichten eine weitere Privatisierung der Gesellschaft diskutiert wird, da sie dem griechischen Staat leicht erhebliche Mittel in die Kasse bringen würde, die in der Finanzkrise so dringend gebraucht werden. (http://www.onlinecasinospiegel.de/playtech-grunder-wollen-ein-stuck-von-opap-612.html)

Opap verfügt seit dem Jahr 2000 über eine zwanzigjährige, exklusive Lizenz Lotto und andere Glücksspiele sowie Sportwetten in Griechenland anzubieten. Diese werden über ein Netz von etwa 5.000 Agenturen in ganz Griechenland angeboten. Es gibt Bestrebungen der griechischen Regierung zusätzliche Lizenzen für Glücksspiele und Sportwetten im Internet zu vergeben. Zum einen könnte dies zusätzliche Konkurrenz für Opap bedeuten, geht man jedoch davon aus, dass es Opap gelingen wird auch bei diesen Lizenzen, wenn auch nicht exklusiv, zum Zuge zu kommen, bietet das Internet für den etablierten Anbieter auch weitere Wachstumschancen. Der inoffizielle (illegale) Wettmarkt in Griechenland ist laut Schätzungen genauso groß wie der bisherige Umsatz von Opap. Während das Internet für das Unternehmen zusätzliche Chancen bietet ist es für die Agenturen eine Bedrohung. Diese haben bereits mit Streiks gedroht, um ihr Monopol zu erhalten. (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-09/18071223-opap-agents-mull-strike-over-exclusivity-rights-020.htm)

Opap ist einer der größten Wett- und Glückspielanbieter in Europa. Die Größe ergibt sich allerdings rein aus dem Monopol in Griechenland sowie Aktivitäten auf Zypern. Internationale Expansionspläne gibt es laut dem Geschäftsbericht 2009 nicht.

Der Umsatz in den ersten neuen Monaten 2010 ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,4% zurück. Das EBITDA konnte das Unternehmen hingegen trotz rückläufigem Umsatz leicht um 0,4% steigern. Der Gewinn nach Steuern ging um 17,7% zurück was auf erhöhte Steuerbelastungen zurückzuführen ist. Ohne diese zusätzliche Steuerbelastung wäre der Gewinn um 1,1% gestiegen. Die gleiche Begründung gilt für den um 15,6% gesunkenen operativen Cash Flow. Operativ vor Steuern zeigt das Unternehmen also trotz der Krise in Griechenland eine beruhigende Stabilität.

Seit 2008 betrachtet ist sowohl der Gewinn je Aktie als auch der Cash Flow pro Aktie um fast 40% gesunken. Geht man davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt, ist die Aktie natürlich selbst bei einem aktuellen KGV von unter 10 unattraktiv. Geht man, wie ich, eher davon aus, dass dieses Niveau den krisenbedingten Boden bildet, besteht ein erheblicher Spielraum nach oben sollte das Gewinnniveau von 2008 wieder erreicht werden. Da sich der Kurs der Aktie von den Höchstständen mehr als halbiert hat, erwirtschaftet das Unternehmen selbst auf dem heutigen Niveau genügend Cash um bei einer Ausschüttungsquote von etwa 90% des operativen Cash Flows eine Dividendenrendite von über 8% darzustellen.

Sehr attraktiv ist in meinen Augen die Bilanzstruktur des Unternehmens. Die liquiden Mittel machen 55% der Bilanzsumme aus, während das Anlagevermögen nur ca. 26% beträgt. Langfristige Finanzverbindlichkeiten machen weniger als 7% der Bilanzsumme aus, so dass dem Unternehmen aus einer Bankenkrise kein Ungemach drohen kann. Die mit Abstand größten Verbindlichkeiten machen zu zahlende Steuern aus. Der Eigenkapitalanteil beträgt über 50%.

 

Ähnliche Argumente haben HSBC am 10. Januar 2011 dazu veranlasst das Kursziel für Opap auf 18 Euro zu erhöhen (http://english.capital.gr/news.asp?id=1113535)

 

Risiken:

Obwohl der griechische Staat der größte Aktionär ist, besteht das Risiko, dass die Gewinne durch weitere Steuererhöhungen oder durch zusätzliche Lizenzgebühren geschmälert werden. Nach einer gerüchteweise geplanten weiteren Privatisierung würde dieses Risiko tendenziell größer werden, da der Staat als Aktionär immer weniger vom Erfolg der Gesellschaft profitieren würde. Eine Platzierung von Aktien an der Börse könnte den Kurs außerdem weiter belasten.

Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro ist zwar kein spezifisches Opap Risiko, dennoch wäre dies ein unerfreuliches Szenario, da eine „new Drachme“ kaum sehr stabil sein dürfte. Unabhängig von den Fundamentaldaten wäre in diesem Fall wohl ein sofortiger Ausstieg empfehlenswert.

Weiter anhaltende konjunkturelle Schwierigkeiten im Land können dazu führen, dass die Griechen noch weniger Geld für Glückspiele aller Art ausgeben und das Ergebnis entsprechend wie seit 2008 gesehen weiter zurückgeht.

EineLiberalisierung der Glückspiele, die das Monopol von Opap beendet, könnte den Marktanteil erheblich reduzieren. Andererseits zeigen die Ex-Monopolisten in anderen Branchen wie Energie und Telekom, dass es dem Ex-Monopolisten häufig über lange Zeit gelingt sehr erhebliche Marktanteile zu verteidigen.

 

FAZIT: Ich halte Opap für ein Unternehmen mit einem lukrativem Geschäftsmodell, solider Finanzierung, sehr attraktiver Dividendenrendite und Kurserholungspotential sobald sich die Krise in Griechenland legt. Ich habe in mehreren Tranchen Aktien zu einem Durchschnittskurs von 14,54 erworben.

 

Wer, wie ich, in diesen Wert investieren möchte und die Order in Deutschland platziert, sollte ein Limit setzten, da hier die Umsätze recht überschaubar sind.

 

3 Antworten auf “OPAP”

  1. Manfred Michelfelder sagt:
    6.8.2012 bei 17:32

Hallo, hatte soeben Ihren Bericht über OPAP gelesen aus dem hervorgeht dass Sie mehrere Tranchen zu einem Durchschnittskurs von 14,54 gekauft haben.
Wie man ganz offensichtich erkennt war der Einstieg etwas verfrüht, dennoch würde mich interessieren ob Sie Kurse um 5€ attraktiv halten oder ob Sie der Aktie schon den Rücken gekehrt haben.
Trotzdem dickes Lob für Ihre Mühe den Bericht zu erstellen.

Freundliche Gruesse an Sie

  1. admin sagt:
    7.8.2012 bei 09:08

Ganz klar im nachhinein war mein Einstieg viel zu früh. Ich tue mich allerdings auch immer schwer zu erwarten, dass ein solides Unternehmen irgendwann für ein KGV von 2 oder 3 gehandelt wird. Sie haben hier meinen ersten Bericht über Opap kommentiert. Ich habe auch weiter über meine Sicht auf Opap berichtet. Einfach mal Opap in die Suche eingegben. Den letzten Bericht finden Sie hier:

https://value-shares.de/archives/71

Momentan liegt mein Durchschnitt bei 7,76, da ich vor dem ganz großen Absturz einiges verkauft hatte und später wieder eingestiegen bin. Unter Berücksichtigung der Dividenden liegt mein Durchschnitt bei 6,48.

Ich kaufe um die 5 Euro aktuell nicht nach, aber hauptsächlich, weil ich mein Griechenland Exposure nicht zu sehr nach oben treiben möchte. Denn das politische Risiko bleibt schwer einzuschätzen. Hinzu kommt das Risiko, dass das Monopol von Opap vor dem Europäischen Gerichtshof angegriffen wird. Ansonsten ist Opap in meinen Augen auch bei um die 5 Euro ein klarer Kauf.