Opap: 9,35 Euro
Deutsche Telekom: 11,65 Euro
Deutsche Bank: 35,53 Euro
Ich habe schon mehrmals anklingen lassen, dass ich den laufenden Höchstständen nicht traue und zumindest eine größere Konsolidierung der Kurse oder auch ein Wiederaufflammen der Euro Krise befürchte. Andererseits geben die Notenbanken weiter Vollgas und wer weiß, wie lange das noch so weiter geht. Nach dem Motto „the trend is your friend“ habe ich in den letzten Wochen versucht nicht voreilig zu verkaufen, aber mittlerweile fühlte ich mich damit so unwohl, dass ich heute bei den 3 oben genannten Werten die Positionen verkleinert habe.
Opap
Bei Opap kamen für mich zwei Faktoren zusammen, die mich zu dem Teilverkauf getrieben haben:
1) Ich bin 2010 mit der ersten kleinen Position bei Opap eingestiegen. Damals konnte ich mir das Ausmaß der Krise in Griechenland so nicht vorstellen und ich bin auch davon ausgegangen, dass das Glücksspielgeschäft nicht so stark tangiert werden würde, wie es tatsächlich eingetreten ist. Auch regulatorisch und in der Gesellschafterstruktur ist bei Opap einiges passiert und vieles davon nicht zum Guten. Heute tue ich mich schwer Opap einzuschätzen. Ich weiß nicht, ob ich mich heute noch mit Opap beschäftigen würde, wenn ich nicht schon so lange drin wäre.
2) Bei Opap liege ich auf bei dem aktuellen Kurs inkl. Dividenden bei einer Rendite von rund 13% p.a. Dem Markt ist das natürlich vollkommen egal, aber nachdem ich auch schon heftige Minuszeichen durchgestanden habe, reizt es mich Gewinne mitzunehmen um dann entspannter eine kleinere Position weiterlaufen zu lassen.
Deutsche Telekom
Bei der Deutsche Telekom bin ich mehr oder stark schon seit 2006 investiert. Das heißt anders als für viele andere war die Aktie für mich durch die hohen Dividenden immer ein ordentliches Investment, da ich nie mehr als 12 Euro bezahlt habe. Den Reflex nachzukaufen bekomme ich dann um die 8 Euro. Auf dem aktuellen Kursniveau wirft comdirect ein KGV von 17,4 aus und die Dividendenrendite beträgt auch „nur“ noch 4,4%. Auch wenn sich in der Telekombranche Entwicklungen abzeichnen, die vielleicht wieder zu einer besseren Rentabilität beitragen und der aktuelle Trend mehr als stimmt, fürchte ich, dass die Luft langsam dünn wird.
Deshalb habe ich auch hier ein paar Aktien verkauft, um Gewinne mitzunehmen. Meine Position bleibt aber durchaus nennenswert, auch mangels geeigneter Alternativen.
Deutsche Bank
Über die Deutsche Bank schreibe ich hier so gut wie nie und das hat auch einen Grund. Meiner Meinung nach kann man aus einem Bank Geschäftsbericht kaum etwas Fundamentales ableiten, um zu einer eigenen Bewertung zu kommen. Es werden dort für mich einfach viel zu viele Einzelgeschäfte zusammengefasst, deren Qualität man nicht beurteilen kann. Früher habe ich das noch nicht so gesehen und so habe ich noch eine große Position von Anteilen aus der Zeit vor der Abgeltungssteuer. Eigentlich wollte ich diese alten Aktien ewig halten, um den Steuervorteil zu maximieren. Bei der Deutsche Bank, sicherlich auch getrieben, durch die vielen schlechten Nachrichten in letzter Zeit, habe ich mich jetzt aber mit der Größe der Position (eine meiner größten) gar nicht mehr wohl gefühlt und habe diese heute halbiert, obwohl ich dafür Verluste realisieren musste.
Ich finde es schwer Exit Entscheidungen rational zu treffen. Jedenfalls schwerer als rational über den Einstieg zu entscheiden. Gerade wenn man sowieso nicht genügend neue Investments findet und das Tagesgeldkonto schon zu groß ist. Wie geht ihr mit Exit Entscheidungen um, gerade auch wenn ihr noch Bestand ohne Abgeltungssteuer haltet?