Vale – Präsentation der 2011’er Zahlen

24.2.2012 von admin.

Ich habe mir gerade die 2011’er Präsentation der Zahlen von Vale angeschaut. Eisenerz ist das wichtigste Produkt von Vale. Die mengenmäßige Produktion wurde im Vorjahresvergleich um 4,8% gesteigert. Der damit verbundene Umsatz durch Preisrückgänge allerdings nur um 1,6%. Auch bei Kohle stieg der Umsatz nur moderat um 3,9%. Nickel und Kupfer konnten hingegen mit Umsatzanstiegen von 44,5% und 45,4% erheblich zu dem erneut verbesserten Geschäftsjahr beitragen. Insgesamt wurde der Umsatz um 29,9% gesteigert. Da hätte ich nach den Zahlen oben nicht mit gerechnet, dnen ich hätte ein höheres Gewicht der Eisenerzproduktion erwartet. Das muss ich mir in dem eigentlichen Geschäftsbericht noch mal genau anschauen.

Das EBITDA wurde um 35,1% auf USD 35,7 Mrd. und der Gewinn um 32,6% auf USD 22,9 Mrd. gesteigert. Weniger gut ist, dass das EBITDA im vierten Quartal im Vergleich zum dritten Quartal um rund 23% zurückgegangen ist. Bei der günstigen Bewertung der Aktie wäre das Niveau des vierten Quartals in meinen Augen auch noch vollkommen auskömmlich, allerdings ist die noch offene Frage, ob die Preise weiter sinken werden. Da Vale in der Vergangenheit alle Kunden zu kurzfristigeren Preisvereinbarungen gedrängt hat, um schneller von steigenden Preisen zu profitieren, würden sich nun weiter sinkende Preise auch umgekehrt schnell auswirken.

Der Schwerpunkt des Geschäfts verlagert sich bei Eisenerz immer mehr in Richtung Asien. Während der Umsatzanteil dort im vierten Quartal 2010 noch bei 60,8% lag, waren es im abgelaufenen Quartal schon 67%. Europa macht hingegen nur noch 16% aus, nach 21,4% im Vorjahr. Mithin ist es für die weitere Entwicklung wichtig einzuschätzen, wie die (Investitions-)Konjunktur in China weiter gehen wird. Vale ist hier optimistisch, dass sich das Wachstum auf einem etwas moderateren Niveau einpendeln und die chinesische Nachfrage nach Eisenerz weiter steigen wird. Auf der Angebotsseite ist kurzfristig kein großer Druck zu erwarten, da keine großen neuen Minen in Betrieb gehen. Auch bei Vale selbst starten 2012 nur zwei kleinere Eisenerz und ein kleineres Kupferprojekt.

Was mir immer noch sehr gut gefällt, ist die sinkende Verschuldungsquote und die damit sinkenden durchschnittlichen Zinssätze. Die Gesamtverschuldung entspricht zum Ende des Jahres 2011 nur noch dem 0,66-fachen des EBITDA. Im Vorjahr war es noch das 1,0 fache. In absoluten Zahlen ist die Verschuldung nur um USD 2,2 Mrd. zurückgegangen. Da die Verschuldung so moderat ist würden massivere Tilgungen in meinen Augen aber auch gar keinen Sinn machen. Das würde nur die Rendite der Aktionäre unnötig verwässern.

FAZIT: Die Bewertung auf Basis des abgelaufenen Jahres beträgt nur 4,8. Die Analysten erwarten für 2012 einen niedrigeren Gewinn, was auch durch das wesentlich schlechtere 4. Quartal 2011 gestützt ist, aber selbst auf dieser Basis beträgt das KGV nur 6,3. Weltwirtschaftlich gehe ich auch immer weniger von einer bald beginnenden neuen Krise aus, weil die Notenbanken sich offensichtlich entschieden haben die Märkte noch für längere Zeit mit billigem Geld zu fluten.

Nachdem ich im Dezember unglücklich ausgestoppt wurde, und es kurz danach wieder hoch ging, konnte ich mich nicht direkt entschließen wieder einzusteigen. Letztlich habe dadurch den Anstieg der letzten Wochen verpasst. Ich sehe das jetzt als Erinnerung daran, dass dem Markt egal ist, bei welchem Kurs ich zuletzt verkauft habe und gerne günstiger wieder eingestiegen wäre. Hätte ich mir die Aktie noch nie angeschaut, fände ich sie heute günstig und das ist was zählt. Deshalb habe ich gerade wieder einige geordert. Den vollen Geschäftsbericht konnte ich auf der website von Vale noch nicht entdecken. Den will ich mir noch in Ruhe durchlesen, bevor ich die Position wieder vergrößere. Ein bisschen Research zu der Preisentwicklung von Eisenerz könnte auch nicht schaden.

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