Prosafe – Update Q1 2013

aktueller Kurs: 56,80 NOK

Prosafe hat heute die Quartalszahlen für Q1 2013 veröffentlicht und die Ergebnisse waren für mich doch überraschender als ich vorgestern gedacht habe, als ich den Einführungsbeitrag zu Prosafe veröffentlicht habe. Das Unternehmen hat im ersten ersten Quartal einen minimalen Verlust erlitten, aber um es Vorweg zu nehmen, meine Einschätzung bleibt trotzdem positiv.

Die Auslastung der Flotte betrug nur 74%, während es im Vorjahresquartal noch 84% waren. Der Umsatz ging so um USD 27,3 Mio. auf USD 85,8 Mio. zurück.

Im Gesamtjahr 2012 lag die Auslastung bei über 80% und seit 2010 war auf Basis der Jahreswerte ein ansteigender Trend zu verzeichnen. Mich hat es deshalb überrascht, dass die Ausschläge doch so groß sein können. Im Analysten Call machte das Management aber einen entspannten Eindruck. Es scheint so, dass doch mehr Volatiltät zu diesem Geschäft gehört als ich bisher erkannt habe. Dafür spricht auch, dass der Markt ganz entspannt auf die Zahlen reagiert. Der Kurs hat heute nur leicht nachgegeben. Für mich nachvollziehbar wurde darauf hingewiesen, dass Prosafe im Vergleich zu den Wettbewerbern sogar einen Vorteil hat. Bei einem Anbieter mit nur ein oder zwei Plattformen sind die Ausschläge naturgemäß noch viel größer. Das bietet Prosafe unter anderem bei der Finanzierung Vorteile.

Apropos Wettbewerber in der heutigen Präsentation geht Prosafe im Jahr 2015 nicht mehr von 25 Plattformen weltweit aus, sondern von 27 und zwei neuen Wettbewerbern. Noch traue ich dem Management, dass die Nachfrage entsprechend steigen wird. Aber diese Entwicklung werde ich im Auge behalten, denn wenn die Bestellungen weiter zu nehmen, könnte es irgendwann doch mal zu einem Überangebot kommen.

Ein anderer Faktor der zu dem netto Verlust von USD 0,7 Mio. (Vorjahr +42,3 Mio.) beigetragen hat, sind Bewertungsverluste von Währungsabsicherungen in Höhe von rund USD 10 Mio., da der USD gestiegen ist. Ich bin dafür wenn Unternehmen sich durch Absicherungen Planungssicherheit verschaffen und längerfristig werden sich die Schwankungen daraus im Durchschnitt wahrscheinlich mehr oder weniger aufheben.

Bei dem Kurs-Buchwert-Verhältnis haben sich auch Änderungen ergeben, da ich die im ersten Quartal durchgeführte Kapitalerhöhung zwar gesehen, aber nicht richtig abgebildet habe. Der Zufluss von USD 130 Mio. wurde genutzt, um eine revolvierende Kreditlinie zurückzuführen. Durch das höhere Eigenkapital und das niedrigere Fremdkapital hat sich das KBV (ohne Goodwill) auf „nur“ noch 6,4 reduziert. Das neue Eigenkapital soll aber nicht dauerhaft zur Reduzierung der Fremdfinanzierung eingesetzt werden. Stattdessen will man sich damit weitere Wachstumsmöglichkeiten ermöglichen. Die beiden bestellten Plattformen sind bereits vollständig finanziert und dafür werden diese Mittel nicht benötigt.

Im zweiten Quartal werden sich da noch mal Änderungen ergeben, da nachdem nun 13 Mio. neue Aktien ausgegeben wurden, dann rund 7 Mio. Aktien im eigenen Bestand eingezogen werden.

Im Ausblick bleibt das Management positiv. Es konnten bereits einige weitere Verträge gesichert werden, so dass die gesicherte Vertragssumme ein neues Rekordniveau von rund USD 1 Mrd. erreicht hat.

 

FAZIT

Wie oben bereits erwähnt, bleibt meine Einschätzung von dem Unternehmen positiv, auch wenn die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau kein typisches Value Investment mit margin of safety ist. Ich steige jetzt trotzdem schon mal ein und kann immer noch nachlegen, sollten die Kurse sinken, aber die Unternehmensdaten ähnlich bleiben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert