Buch: Die Wall Street ist auch nur eine Straße

von Jim Rogers

Das Buch, das ich heute vorstellen möchte, ist eine Autobiographie der Investmentlegende Jim Rogers, der zusammen mit George Soros den Quantum Fund gegründet hat. Im Stil ist es ein bisschen ungewöhnlich, denn es geht nicht immer um sein Leben und dafür immer wieder um das Investieren und makroökonomische Themen im Allgemeinen.

Der Autor

Jim Rogers hat 1970 zusammen mit George Soros den Quantum Hedge Fund gegründet, einen der erfolgreichsten Hedge Funds aller Zeiten. 1980 hat sich Rogers aus dem Fonds zurückgezogen, lehrte eine Zeit an der Universität bevor er eine Weltreise auf dem Motorrad unternahm. Das Buch Investment Biker. Rund um die Welt mit Jim Rogers
in der er die Geschichte dieser Reise erzählt, war das erste Buch, das ich von Rogers gelesen habe. Später hat er mit seiner Frau einer ähnliche Reise mit einem umgebauten Mercedes SLK unternommen und auch darüber ein Buch geschrieben. Seit 2008 ist er mit seiner Familie von New York nach Singapur gezogen.

Das Buch

Das Buch ist einerseits eine klassische Biographie, beginnt mit seiner Jugend in Alabama und schildert über das Studium in Yale und Oxford (beide nur durch Stipendien möglich) den Weg in die Investmentbranche. Interessanterweise hat er weder BWL noch VWL studiert und hält das für einen Vorteil. Nach seiner Ansicht lässt er sich so nicht verwirren, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche hauptsächlich auf Angebot und Nachfrage.

Eingestreut innerhalb der biographischen Inhalte finden sich immer wieder wichtige Hinweise zum erfolgreichen investieren, z.B. das man in die Gebiete investieren sollte in denen man sich gut auskennt, z.B. weil man in der Branche arbeitet oder sich einfach dafür interessiert. Diese Ansicht teile ich, was man ja auch an der Fokussierung dieses Blogs merkt. Noch wichtiger finde ich folgendes Zitat: „Tatsächlich tun die meisten erfolgreichen Investoren während des größten Teils der Zeit nichts.“ Er vertritt also die Philosophie nur dann zu handeln wenn man sich ganz sicher ist. Dann aber richtig. Das ist schwer umzusetzen, aber grundsätzlich auch meine Einstellung.

Rogers war nicht nur mit Long Positionen spektakulär erfolgreich sondern immer wieder auch mit Leerverkäufen. Komischerweise betont er in dem Buch immer wieder wie schlecht sein Timing sei. Häufig erkenne er eine sich abzeichnende Trendwende schon 2-3 Jahre bevor sie tatsächlich eintritt. Was er leider nicht erwähnt, ist wie man mit schlechtem Timing mit Shorts trotzdem viel Geld verdienen kann. Auf der Long Seite kann man einfach warten, wenn die Short Seite gegen einen läuft, geht einem leicht die Luft aus.

FAZIT

Mag sein, dass mir die Bücher von Jim Rogers deshalb so gut gefallen, weil er bei mir offene Türen einrennt und mich in bereits vorhandenen Einstellungen bestärkt. So oder so finde ich seine Bücher aber interessant geschrieben und absolut empfehlenswert.

4 Gedanken zu „Buch: Die Wall Street ist auch nur eine Straße

    1. Value Mario Beitragsautor

      Danke für das positive feed-back :-) Da seit Monaten kein einziges Buch über die Amazon Links in den Buchbesprechungen bestellt worden ist, habe ich mich schon gefragt, ob die Buchbesprechungen überhaupt jemanden interessieren…

      Hab gerade im Urlaub ein weiteres Buch fertig gelesen. Besprechung kommt wahrscheinlich morgen.

      Antworten
  1. Wei

    Habe auf Deine Empfehlung hin das Buch gekauft und nun durchgelesen. Fand es sehr kurzweilig und öffnete mir einige interessante Ansichten (Streuung ist nicht immer anzuraten). Bei seinen sehr optimistischen Ansichten über China bin ich aber nicht sicher; z. B. dass die chinesischen Politiker mehr an das Wohl der Bevölkerung denken würden als an das eigene Reichtum!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert